In diesen Wald darf man nur zu Fuß oder mit dem Pferdewagen. Schon nach kurzer Strecke wird es dunkler und merklich kühler. Das Blätterdach in 50 Metern Höhe schirmt die Sonne ab. Der Urwald von Bialowieza ist ein Eiche/Hainbuchen-Wald, durchsetzt mit Ulmen, Kiefern, Linden, Ahorn. Sie sind die Basis für die Vielfalt der Pflanzen und Tiere. Dr. Wlodzimierz Jedrzejewski vom Säugetierforschungsinstitut der polnischen Akademie der Wissenschaften:
Der Artenreichtum in diesem Wald ist sehr hoch. Man findet zum Beispiel über 10.000 Insektenarten in diesem Wald, insgesamt sind es über 12.000 Tierarten. Darunter sehr stabile Säugetiergemeinschaften, vor allem die Fleischfresser und Greifvögel mit zusammen vierzig Arten, einschließlich der Größten: Wölfe und Luchse. Nur die Bären wurden in der Zeit der russischen Zaren ausgerottet, und sie kamen auch nie zurück. Wölfe und Luchse wurden in dieser Zeit ebenfalls ausgerottet, aber sie kamen von alleine zurück.
Geschützt wurde der Wald vor allem, weil man Bison jagen wollte, die bis heute hier leben. Zwei mal wurden die natürlichen Konkurrenten der Jäger, die Wölfe und Luchse ausgerottet, zuletzt Mitte der 60er Jahre. Mit dem Ende der Bejagung stellten sich Luchse und Wölfe stets sehr schnell wieder ein - in wenigen Jahren waren es genau so viele wie vorher. Wie aber konnten sich die großen Raubtiere nach völliger Ausrottung regenerieren, auch ohne Zutun des Menschen?
Das ist deshalb, weil dieser Wald durchgehende Verbindungen hat zu anderen Wäldern in Osteuropa - nach Weißrussland, Russland, sogar bis nach Sibirien. Von dort sind sie immer wieder nachgewandert. Wenn wir heute die geographische Verbreitung der Wölfe und Luchse und vielleicht auch anderer Tiere in Richtung Westen erhöhen wollen, dann sollten wir darüber nachdenken, Wald-Korridore wieder aufzubauen. Das könnte die Tiere in die Lage versetzen, große Waldgebiete in Westpolen und auch in Westeuropa wieder zu besiedeln.
Nach Auffassung des Biologen wäre es sinnvoll, den Raubtieren solche Wanderwege zu bahnen. Denn der Statistik der Wölfe und Luchse entspricht mit umgedrehten Vorzeichen die Population der Rehe und Hirsche. Ohne Verfolger schoss deren Zahl im Urwald von Bialowieza jedes Mal steil in die Höhe. Konnten die Räuber wieder einwandern ging ihre Zahl eben so schnell wieder zurück und blieb dann stabil. Eine natürliche Regulation, die dem Wald sehr gut bekommt.
Wölfe und Luchse üben einen hohen Raubdruck aus auf Rehe und Hirsche. Diese Jagd kann die Population der Pflanzenfresser stark verringern - auf ungefähr die Hälfte dessen, was sie erreichen, wenn sie ohne Feinde nur von der Nahrung begrenzt sind. Und je geringer durch die Jagd der Raubtiere der Besatz an Pflanzenfressern ist, um so geringer sind auch die Einflüsse auf das Nachwachsen des Waldes und das erlaubt dem Wald erst ein normales Funktionieren.
Aber wären die Wälder hierzulande überhaupt geeignet, um Wölfen und Luchsen Platz, Nahrung und Ruhe vor Menschen zu geben? Aber ja, sagt Dr. Jedrzejewski, in Ihren Wäldern leben so viele große Pflanzenfresser, warum sollten dort nicht auch Fleischfresser leben können?
Der Artenreichtum in diesem Wald ist sehr hoch. Man findet zum Beispiel über 10.000 Insektenarten in diesem Wald, insgesamt sind es über 12.000 Tierarten. Darunter sehr stabile Säugetiergemeinschaften, vor allem die Fleischfresser und Greifvögel mit zusammen vierzig Arten, einschließlich der Größten: Wölfe und Luchse. Nur die Bären wurden in der Zeit der russischen Zaren ausgerottet, und sie kamen auch nie zurück. Wölfe und Luchse wurden in dieser Zeit ebenfalls ausgerottet, aber sie kamen von alleine zurück.
Geschützt wurde der Wald vor allem, weil man Bison jagen wollte, die bis heute hier leben. Zwei mal wurden die natürlichen Konkurrenten der Jäger, die Wölfe und Luchse ausgerottet, zuletzt Mitte der 60er Jahre. Mit dem Ende der Bejagung stellten sich Luchse und Wölfe stets sehr schnell wieder ein - in wenigen Jahren waren es genau so viele wie vorher. Wie aber konnten sich die großen Raubtiere nach völliger Ausrottung regenerieren, auch ohne Zutun des Menschen?
Das ist deshalb, weil dieser Wald durchgehende Verbindungen hat zu anderen Wäldern in Osteuropa - nach Weißrussland, Russland, sogar bis nach Sibirien. Von dort sind sie immer wieder nachgewandert. Wenn wir heute die geographische Verbreitung der Wölfe und Luchse und vielleicht auch anderer Tiere in Richtung Westen erhöhen wollen, dann sollten wir darüber nachdenken, Wald-Korridore wieder aufzubauen. Das könnte die Tiere in die Lage versetzen, große Waldgebiete in Westpolen und auch in Westeuropa wieder zu besiedeln.
Nach Auffassung des Biologen wäre es sinnvoll, den Raubtieren solche Wanderwege zu bahnen. Denn der Statistik der Wölfe und Luchse entspricht mit umgedrehten Vorzeichen die Population der Rehe und Hirsche. Ohne Verfolger schoss deren Zahl im Urwald von Bialowieza jedes Mal steil in die Höhe. Konnten die Räuber wieder einwandern ging ihre Zahl eben so schnell wieder zurück und blieb dann stabil. Eine natürliche Regulation, die dem Wald sehr gut bekommt.
Wölfe und Luchse üben einen hohen Raubdruck aus auf Rehe und Hirsche. Diese Jagd kann die Population der Pflanzenfresser stark verringern - auf ungefähr die Hälfte dessen, was sie erreichen, wenn sie ohne Feinde nur von der Nahrung begrenzt sind. Und je geringer durch die Jagd der Raubtiere der Besatz an Pflanzenfressern ist, um so geringer sind auch die Einflüsse auf das Nachwachsen des Waldes und das erlaubt dem Wald erst ein normales Funktionieren.
Aber wären die Wälder hierzulande überhaupt geeignet, um Wölfen und Luchsen Platz, Nahrung und Ruhe vor Menschen zu geben? Aber ja, sagt Dr. Jedrzejewski, in Ihren Wäldern leben so viele große Pflanzenfresser, warum sollten dort nicht auch Fleischfresser leben können?