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Uralte Fußspuren

Paläontologie. – In einem Steinbruch neben dem Dino-Park in Münchehagen bei Hannover haben Forscher die bisher größte zusammenhängende Fläche mit Dinosaurierspuren in Deutschland entdeckt. Die Paläontologen des Niedersächsischen Landesmuseums sichern die Fossilien derzeit.

    Ein Sandsteinbruch in der Nähe des Steinhuder Meers nordöstlich von Hannover zieht derzeit die Paläontologen des Niedersächsischen Landesmuseums an. Die Wissenschaftler suchen nach Saurierspuren, die die gigantischen Echsen vor rund 140 Millionen Jahren in den damaligen Sand eines Meeresstrandes prägten. "Man muss sich das im Prinzip als tropisches Inselparadies fast vorstellen. Wir haben hier auch eine Meeresküste gehabt, die so ähnlich wie heute auch Richtung Norden lag", erklärt Museumswissenschaftler Oliver Wings. Die Fußspuren stammen überwiegend von Iguanodonten, friedlichen Pflanzenfressern, die bis zu zehn Meter lang und an die fünf Tonnen schwer waren.

    Die Forscher sichern die Dinosaurierfährten, indem sie Zeichnungen von jedem Fußabdruck anfertigen, die Spuren vermessen und Latexabdrücke nehmen. Später sollen sie auch noch mit einem neuen dreidimensionalen Laserscanner eingelesen werden. Wings: "Das ist eine sehr genaue Methode, die Spuren zu vermessen. Wir können bis auf den Zehntelmillimeter genau sagen, wie groß die Spuren gewesen sind und wie lang die Schrittlänge war." Daraus können die Forscher auf die Art und Größe der Tiere schließen, sowie auf die Geschwindigkeit, mit der sie die Fußabdrücke in den Sand drückten. Das Alter des Gesteins stellen die Forscher anhand Geologischer Karten fest. Außer den pflanzenfressenden Iguanodonten haben sie allerdings auch einen Fleischfresser entdeckt. Welcher, wissen die Forscher noch nicht genau. Jetzt hoffen sie erstmal die Stelle zu finden, wo sich die beiden begegneten. Oliver Wings: "Wenn das gelingen sollte, dann könnten wir im Prinzip als erste auf der Welt eine Stelle ausgraben, wo wir einen tatsächlichen Beweis haben, dass ein Raubdinosaurier einen Pflanzenfresser angegriffen und ja vielleicht sogar erlegt hat."

    [Quelle: Karsten Schäfer]