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Uranus rollt durch die Nacht

Der siebte Planet im Sonnensystem, Uranus, erreicht heute die beste Stellung des Jahres und steht die ganze Nacht über am Himmel. Zwar ist Uranus mit einem Durchmesser von etwa 50.000 Kilometern gut viermal so groß wie die Erde - doch bei einer Entfernung von fast drei Milliarden Kilometern braucht man normalerweise ein Fernglas, um das blaugrüne Pünktchen zu entdecken.

Von Dirk Lorenzen |
    Allerdings ist Uranus so hell, dass er bei optimalen Bedingungen gerade noch mit bloßem Auge zu erkennen ist. Dazu muss es perfekt klar sein, der Standort absolut frei von störendem Kunstlicht und die Augen des Beobachters müssen sich mindestens eine Viertelstunde lang an die Dunkelheit gewöhnt haben.

    Offiziell wurde Uranus erst 1781 mit einem Teleskop entdeckt, aber es ist durchaus möglich, dass der Planet schon lange vorher manchen Völkern aufgefallen ist, die die Vorgänge am Himmel genau verfolgt haben.

    Im Moment steht er im Sternbild Fische, ein Stück unterhalb der linken Seite des Vierecks des Pegasus - fast genau an der Stelle, an der die Sonne zu Frühlingsbeginn steht.

    Der Planet dreht sich in gut siebzehn Stunden einmal um sich selbst. Seine Rotationsachse ist um 98 Grad gegen seine Bahnebene geneigt. Uranus ist völlig auf die Seite gekippt. Man kann fast sagen, er rollt auf seiner Bahn entlang.

    Die Astronomen rätseln, welches Schicksal Uranus erlitten hat. Klar ist, dass der Planet das nicht freiwillig gemacht haben wird. Vermutlich hat ein mindestens erdgroßer Körper Uranus noch während dessen Entstehung gerammt - und so "in die Knie" gezwungen.

    Der Planet Uranus

    Der Uranus in Daten und Bildern