"Die Ermittlung führen Meister" heißt die Serie, die Alexander Lawrow berühmt gemacht hat. 19 Jahre lang lief sie im sowjetischen Fernsehen. Lawrow schrieb die Drehbücher für die heute in Russland legendären Folgen. In Zeiten, in denen sich Russland unter Präsident Wladimir Putin auf alte Größe zurückbesinnt, sind auch die alten sowjetischen Filme beliebt wie eh und je. Vor allem die alten Komödien laufen regelmäßig auf allen Kanälen. So auch Lawrows Serie - der 78-Jährige lebt dagegen von seiner kleinen staatlichen Rente.
"Ich lebe fast am Existenzminimum. Meine Serie wird aber immer noch gezeigt. Überall im Land kann man sie auf DVD kaufen."
Bis 1991 traten Drehbuchschreiber und Regisseure standardmäßig ihre Autorenrechte komplett an die Kino- und Fernsehstudios ab, die ihre Filme produzierten. Damals störte das niemanden, da Filmschaffende sehr gut bezahlt und zudem bei den Studios fest angestellt waren. Erst 1992 gab sich Russland ein Urheberrecht, das die Autoren besser schützt. Sowjetische Kinogrößen wurden aber zu Opfern des Systemwechsels. Sie erhalten heute keine Kopeke Vergütung für ihre Filme. Stattdessen verdienen die großen Studios an den Tantiemen. Maria Swerewa, Vizepräsidentin der russischen Organisation der Rechteinhaber audiovisueller Medien:
"Das ist vor allem bitter für die Autoren der Klassiker, die sehr oft gezeigt werden. Ich hoffe, wir können das irgendwie ändern. Vor Gericht zu ziehen, ist praktisch hoffnungslos, weil kein Gesetz verletzt worden ist."
Alexander Lawrow sieht das anders. Er habe seinen Vertrag in den 70er Jahren mit dem sowjetischen Staatsrundfunk Gosteleradio abgeschlossen. Der habe aber mit dem Ende der Sowjetunion aufgehört zu existieren. Ein Weiterverkauf der Autorenrechte war nach Sowjetrecht unmöglich, so Lawrow.
"Nur das sowjetische Staatsfernsehen besitzt die Rechte an meiner Serie. Also gelten die alten Verträge nicht mehr. Deshalb hoffen wir auf eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte."
Seine innerrussischen legalen Möglichkeiten hat Lawrow bereits ausgeschöpft.
Maria Swerewa geht einen anderen Weg. Sie rechnet nicht mit einer Gerichtsentscheidung zugunsten der sowjetischen Filmautoren. Stattdessen arbeitet sie zusammen mit dem russischen Kulturministerium an einer Regelung, um Tantiemen für die private Vervielfältigung von Filmen flächendeckend eintreiben zu können. Damit könnten die Autoren quasi durch die Hintertür doch noch Tantiemen für ihre Streifen bekommen. Gleichzeitig drängt sie die Regierung, die rechtliche Stellung der Drehbuchschreiber und Regisseure heute zu verbessern.
"Bei den alten Filmen waren die Leute noch gezwungen, die Verträge zu unterschreiben. Deshalb können wir sagen, dass sie nicht fair sind und der Staat das kompensieren muss. Heute gibt es einen freien Markt. Du verhandelst direkt mit dem Produzenten. Aber da der Markt immer noch in der stärkeren Position ist, unterschreiben viele Verträge, die sie quasi zu Leibeigenen machen."
Im boomenden russischen Filmgeschäft haben viele Autoren deshalb das Nachsehen. Zahlreiche Verträge seien zudem juristisch nicht einwandfrei, sagt Swerewa.
Während Alexander Lawrow noch für sein Recht kämpft, zahlen manche Studios wie Mosflim, das bekannteste russische Filmstudio, dagegen ihren Autoren aus Sowjetzeiten schon heute Tantiemen. Verpflichtet sei man dazu aber nicht, betont Swetlana Pyljowa, Vizedirektorin und Chefjuristin bei Mosfilm:
"Wir sehen eine gewisse Ungerechtigkeit in der gesetzlichen Regelung. Deshalb hat sich Mosfilm eigenständig dazu entschieden, den Autoren für Fernsehvorführungen gewisse Tantiemen zu zahlen. Finanziell lohnt sich das natürlich nicht. Aber solange wir die Möglichkeit dazu haben, zahlt Mosfilm."
Alexander Lawrow hofft dagegen weiter auf die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte. In der Sowjetunion war er relativ wohlhabend. Selbst eine Datscha, ein kleines Wochenendhäuschen, konnte er von dem Geld kaufen, das er mit seinen Drehbüchern verdient hat. Mittlerweile kämpft er schon seit zwölf Jahren für die Rechte an seiner Serie. Der Gerichtshof in Straßburg ist die letzte Instanz.
"Ich lebe fast am Existenzminimum. Meine Serie wird aber immer noch gezeigt. Überall im Land kann man sie auf DVD kaufen."
Bis 1991 traten Drehbuchschreiber und Regisseure standardmäßig ihre Autorenrechte komplett an die Kino- und Fernsehstudios ab, die ihre Filme produzierten. Damals störte das niemanden, da Filmschaffende sehr gut bezahlt und zudem bei den Studios fest angestellt waren. Erst 1992 gab sich Russland ein Urheberrecht, das die Autoren besser schützt. Sowjetische Kinogrößen wurden aber zu Opfern des Systemwechsels. Sie erhalten heute keine Kopeke Vergütung für ihre Filme. Stattdessen verdienen die großen Studios an den Tantiemen. Maria Swerewa, Vizepräsidentin der russischen Organisation der Rechteinhaber audiovisueller Medien:
"Das ist vor allem bitter für die Autoren der Klassiker, die sehr oft gezeigt werden. Ich hoffe, wir können das irgendwie ändern. Vor Gericht zu ziehen, ist praktisch hoffnungslos, weil kein Gesetz verletzt worden ist."
Alexander Lawrow sieht das anders. Er habe seinen Vertrag in den 70er Jahren mit dem sowjetischen Staatsrundfunk Gosteleradio abgeschlossen. Der habe aber mit dem Ende der Sowjetunion aufgehört zu existieren. Ein Weiterverkauf der Autorenrechte war nach Sowjetrecht unmöglich, so Lawrow.
"Nur das sowjetische Staatsfernsehen besitzt die Rechte an meiner Serie. Also gelten die alten Verträge nicht mehr. Deshalb hoffen wir auf eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte."
Seine innerrussischen legalen Möglichkeiten hat Lawrow bereits ausgeschöpft.
Maria Swerewa geht einen anderen Weg. Sie rechnet nicht mit einer Gerichtsentscheidung zugunsten der sowjetischen Filmautoren. Stattdessen arbeitet sie zusammen mit dem russischen Kulturministerium an einer Regelung, um Tantiemen für die private Vervielfältigung von Filmen flächendeckend eintreiben zu können. Damit könnten die Autoren quasi durch die Hintertür doch noch Tantiemen für ihre Streifen bekommen. Gleichzeitig drängt sie die Regierung, die rechtliche Stellung der Drehbuchschreiber und Regisseure heute zu verbessern.
"Bei den alten Filmen waren die Leute noch gezwungen, die Verträge zu unterschreiben. Deshalb können wir sagen, dass sie nicht fair sind und der Staat das kompensieren muss. Heute gibt es einen freien Markt. Du verhandelst direkt mit dem Produzenten. Aber da der Markt immer noch in der stärkeren Position ist, unterschreiben viele Verträge, die sie quasi zu Leibeigenen machen."
Im boomenden russischen Filmgeschäft haben viele Autoren deshalb das Nachsehen. Zahlreiche Verträge seien zudem juristisch nicht einwandfrei, sagt Swerewa.
Während Alexander Lawrow noch für sein Recht kämpft, zahlen manche Studios wie Mosflim, das bekannteste russische Filmstudio, dagegen ihren Autoren aus Sowjetzeiten schon heute Tantiemen. Verpflichtet sei man dazu aber nicht, betont Swetlana Pyljowa, Vizedirektorin und Chefjuristin bei Mosfilm:
"Wir sehen eine gewisse Ungerechtigkeit in der gesetzlichen Regelung. Deshalb hat sich Mosfilm eigenständig dazu entschieden, den Autoren für Fernsehvorführungen gewisse Tantiemen zu zahlen. Finanziell lohnt sich das natürlich nicht. Aber solange wir die Möglichkeit dazu haben, zahlt Mosfilm."
Alexander Lawrow hofft dagegen weiter auf die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte. In der Sowjetunion war er relativ wohlhabend. Selbst eine Datscha, ein kleines Wochenendhäuschen, konnte er von dem Geld kaufen, das er mit seinen Drehbüchern verdient hat. Mittlerweile kämpft er schon seit zwölf Jahren für die Rechte an seiner Serie. Der Gerichtshof in Straßburg ist die letzte Instanz.