Donnerstag, 25. April 2024

Archiv


Urlaub im Paradies

Die 89 Inseln des Südseearchipels Vanuta könnten in einem Hochglanzprospekt über das Paradies entsprungen sein. Die Inselgruppe wirbt mit den glücklichsten Menschen weltweit - und mit einem nachhaltigen Tourismus.

Von Frank Capellan | 25.11.2012
    Es ist ein Bild wie aus den Reiseberichten des britischen Entdeckers James Cook. Dunkelhäutige Männer, bekleidet nur mit hellen Baströcken, laufen wild am Ufer hin und her, scheinbar drohend recken sie lange Holzspeere in die Luft, unheimlich wirken auch ihre lauten Sprechgesänge. Es sind Momente, die jedes Südseeklischee bedienen. Ob Cook wohl ähnlich empfangen wurde, als er im Jahr 1774 unsicher, neugierig und überheblich zugleich erstmals diese Inselwelt von Vanuatu ansteuerte?

    James Cook müssen die sattgrünen Berge Vanuatus wohl irgendwie an das heimische Schottland erinnert haben. "Neue Hebriden" nennt er die neu entdeckte Inselgruppe im Pazifik. Heute leben etwa 240.000 Menschen auf diesem Südseearchipel, lange waren die 89 Inseln unter französischer und britischer Verwaltung, erst seit 1980 ist Vanuatu ein selbstständiger Staat. Wer hier hinkommt, trifft auf eine paradiesische Landschaft, wie sie im Hochglanzprospekt kaum schöner sein könnte. In einem kleinen, bunt angestrichenen Holzkahn nähern wir uns vorsichtig im Zickzackkurs dem schneeweißen Sandstrand, ein junger Melanesier steuert das Boot, zeigt immer wieder auf die zahlreichen Korallenriffe, die im seichten, türkisfarbenen Wasser auszumachen sind. Doch die Gäste aus Deutschland interessieren sich gerade mehr für das exotische Spektakel drüben an Land. Neben dem Steuermann sitzt Joatham Napat, ein kleiner, etwas untersetzter Herr, Meteorologe und Klimaforscher. Die etwas irritierten Blicke der Neuankömmlinge hat er wohl registriert. Er schmunzelt kurz und versucht dann zu beruhigen:

    "Das ist eine traditionelle Begrüßungszeremonie. Was immer passiert: Bleiben sie einfach ganz ruhig!"

    Mit aufgekrempelten Hosenbeinen springen wir ins lauwarme Wasser und waten die letzten Meter zum Strand von Pele. Gut 20 Minuten hat die Überfahrt hierher von der Hauptinsel Efate gedauert. Pele Island, das ist ein winziges Inselchen, gerade mal fünf Kilometer lang, 2,5 Kilometer breit. Nur ein kleines Dorf gibt es hier, wenn vor der Hauptstadt Port Vila einmal am Tag ein Kreuzfahrtschiff festmacht, dann verschlägt es immer wieder auch einige Touristen bis hierhin. In Kleinbussen werden Ausflüge organisiert. Es gibt inzwischen sogar ein paar Hütten auf Pele, in denen Gäste übernachten könnten.

    Sofort umringen uns die Einheimischen und setzen ihre folkloristische Vorführung fort. Der Bürgermeister nimmt sich Zeit für die Besucher aus dem fernen Deutschland. Maries Willie wünscht sich, dass mehr Gäste kommen, aber er sorgt sich auch um sein kleines Paradies.

    "Unsere Küste wird abgetragen, die Frischwasserreserven versalzen. Zyklone zerstören die Früchte an unseren Bäumen, extremer Regen spült die Erde von unseren Bergen und unsere Schweine wollen nicht mehr so wachsen, wie das früher war."

    Willie schaut hinüber zum Strand, zwei Fischer stehen bis zur Hüfte im Wasser. Sie suchen an den Korallenstöcken nach Seesternen. Einer von ihnen zieht Handschuhe über, greift vorsichtig einige der Tiere, bringt sie an Land und breitet sie im Sand zum Trocknen aus. Es sind nicht irgendwelche Seesterne, sondern die gefährlichen und gefräßigen Dornenkornen. Wer ihre giftigen Stacheln berührt, muss starke Schmerzen und Lähmungen befürchten. Explosionsartig vermehren sich die Schädlinge und Meeresbiologe Joatham Napat ist davon überzeugt: Auch das ist eine Folge des Klimawandels. Das Meer wird wärmer, durch die heftiger werdenden Regenfälle gelangen Nährstoffe ins Wasser, die ihr Wachstum fördern. Das Problem: Die Seesterne fressen die Korallenriffe kahl. So traumhaft es in Vanuatu auch aussieht, unter der Wasseroberfläche bieten sich immer häufiger nur noch tote, abgestorbene Flächen. Die Touristen aber kommen vornehmlich, um beim Tauchen und Schnorcheln die bunte Unterwasserwelt zu bestaunen. Allerdings: Auch sie sind mitverantwortlich für die Plage. Das Tritonshorn, einer der wenigen natürlichen Feinde der Dornenkrone, ist seltener geworden: Die riesigen, bis zu einen halben Meter großen Meeresschnecken sind wegen ihres exotischen Gehäuses als Souvenir beliebt. Überall werden sie gesammelt und zum Kauf angeboten.

    Die Kinder von Pele wissen noch wenig über diesen Teufelskreis. Wenn besondere Gäste auf ihre Insel kommen, dann singen sie von der Schönheit ihrer Heimat: "Welcome to my island, der Insel im Paradies". Neben den Schülern in ihren orangefarbenen Uniformen fällt eine ältere Dame auf. Barfuss steht sie auf dem weichen Waldboden, wippt im Takt der Musik. Ihr Gesicht ist etwas faltig, so als habe sie schon viel von der Sonne Vanuatus abbekommen. Angela Santner ist eine echte Aussteigerin: Vor gut drei Jahren hat sich die Berlinerin entschieden, hier zu bleiben. Wenn sie gefragt wird, was sie am einfachen Leben auf den Inseln besonders liebt, dann gerät die Rentnerin sofort ins Schwärmen. Zeit zu haben, in den Tag hinein zu leben, das macht es aus.

    "Ich habe das immer Freunden gegenüber so beschrieben: So muss sich ein Vogel vorkommen, der aus dem Käfig kommt. Diese grenzenlose Freiheit. Die Freundlichkeit der Menschen, die herrlich grüne Natur, die vielen Blumen. Ich fühl mich hier sauwohl, auf gut deutsch gesagt. Vermissen tue ich nichts!"

    Langsam – sehr vorsichtig - fahren wir zurück zur Hauptinsel Efate. Wieder geht es mal nach rechts, mal nach links, ein Eierkurs zwischen den unzähligen Korallenriffen hindurch. Als wir tieferes Wasser erreichen und die Farbe vom türkisfarbenen in ein dunkles Blau wechselt, wird die See ruppig, Gischt geht über den flachen Bug des Bootes. Angenehm warmes Wasser, am liebsten würden wir sofort hineinspringen. Auf der anderen Seite aber wartet schon ein Minivan.

    Knapp eine Stunde dauert die Fahrt nach Port Vila. Nur hin und wieder stehen ein paar Hütten am Straßenrand, Kinder winken uns hinterher. Es geht vorbei an Mangrovenwäldern, durch Palmenhaine, Bananenplantagen – da ist wieder das üppige Grün, von dem die Berlinerin so geschwärmt hat.

    Vila, die Hauptstadt Vanuatus mit ihren 40.000 Einwohnern, ist lauter und voller geworden, erzählt ein junger Australier, der neben mir im Bus sitzt. Vor sechs, sieben Jahren hast du hier kaum ein Auto gesehen, jetzt gibt es sogar hier jeden Tag einen Stau. Wer hier lang fährt, fühlt sich dennoch nicht wie in einer echten Stadt: Kleine weiß getünchte, zwei-, höchstens dreigeschossige Häuser prägen das Bild. Es gibt nur ein einziges Hochhaus, gleich am Hafen, ein Hotel.

    Wieder geht es auf eine kleine Fähre: Knappe drei Minuten dauert die Überfahrt zum Inselchen Iririki, hier - vis a vis von Vila - residierten einst die britischen Kolonialherren. Heute findet sich auf Iririki eine moderne Ferienanlage mit ganz besonderen Unterkünften: Wer hier nächtigt, wohnt in kleinen Bungalows, hölzerne Hütten, auf Holzpfählen stehend, die Dächer mit Reet gedeckt. Für umgerechnet 300 Euro die Nacht gibt es das Doppelzimmer. Iririki ist fest in australischer Hand. Seit drei Jahren ist Nathan Bucknall hier der Chef, er will das Besondere bieten, setzt darauf, dass Vanuatu dem Druck des Massentourismus widerstehen wird.

    "Um zu verhindern, dass die Kultur und die Natur von Vanuatu zerstört wird, müssen wir sicherstellen, dass wir es mit dem Tourismus nicht übertreiben und das Land möglichst unberührt lassen. Wenn wir Vanuatu zu einem Ziel für die Massen machen, dann wird es seine Besonderheit verlieren."

    Essen gibt es in einem gemütlichen Restaurant, idyllisch gelegen am Hang eines kleinen Hügels, vielleicht 20 Meter über dem Meer. Die Aussicht von der Terrasse ist gewaltig. Der Blick geht direkt rüber nach Vila, links davon schneeweiße Strände, dahinter abermals das deftige Immergrün der üppigen Tropenvegetation und über allem blauer Himmel mit weißen Wölkchen – die Farben überwältigen ein ums andere Mal. Wer hier oben zum Frühstück oder Abendessen Platz nimmt, wird eigentlich schon vom Hinschauen satt.

    Jeden Abend werden die Touristen hier bespaßt, die meisten kommen aus Australien, Neuseeland oder Neukaledonien. Wenn seltene Gäste aus Europa da sind, dann mischt sich auch schon mal der Finanz- und Wirtschaftsminister des Inselstaates unters Publikum. Moana Carcasses ist eine schillernde Figur in Vila, das, was viele einen coolen Typen nennen. Wer hier Geschäfte machen will, kommt an ihm nicht vorbei. Carcasses ist um die 50, spricht lieber Französisch als Englisch, aber natürlich auch Bislama, das kreolische Pidgin-English. Er sieht sich als einer, der Probleme anpackt. Das Jackett hat er abgelegt, als er uns begrüßt, die Ärmel aufgekrempelt, über dem Brusthaar schimmert ein Goldkettchen. So steht er da und bestellt für sich und seine Gäste erst einmal ein paar Schalen Kava. Ein traditionelles Getränk in Vanuatu. Kava trinken die Männer fast jeden Abend. Gewonnen wird es aus den Wurzeln einer Pfefferpflanze. Es wirkt berauschend, nein eigentlich eher betäubend. Kava sieht aus wie Waschlauge und schmeckt eigentlich auch so. Extrem bitter, Mund und Zunge fühlen sich sogleich taub an und alles andere irgendwie auch. Aus purer Höflichkeit spüle ich einige Schlucke hinunter. Der Minister spürt mein Unbehagen, lächelt, holt dann aber zur Generalverteidigung des Nationalgetränks aus:

    "Kava ist eine Pflanze, die deine Nerven beruhigt, schau dich an! Aber Kava ist auch ein Mittel der Kommunikation. Wir kommen abends zusammen zum Kava und reden über alles Mögliche. Das ist eine gute Möglichkeit, um friedlich mit Menschen zu debattieren, die andere Ansichten vertreten."

    Auch in Deutschland wurde Kava für die Arzneimittelproduktion genutzt, vor gut zehn Jahren aber verboten, weil es die Leber schädigen soll. Carcasses will davon nichts wissen, früher war der Kava-Export für Vanuatu ein Wirtschaftsfaktor, Deutschland der größte Abnehmer, das soll es in seinen Augen schnell wieder werden. Auch in Sachen Tourismus setzt Moana Carcasses auf Deutschland. Er möchte den Flughafen vergrößern, bessere Verbindungen nach Europa anbieten. Verächtlich blickt er hinüber zum einzigen Hochhaus des Landes, nein, meint er, das darf nicht unser Weg sein! Bei uns werden keine Hotelbunker in den Himmel wachsen:
    "Wir dürfen nicht kopieren, was anderswo in der Welt gemacht wird. Vanuatu muss das tun, was zu uns passt. Kleine Ferienanlagen mit solchen Bungalows, das ist das Beste für unser Land. Wenn du darin wohnst, dann bekommst du den Geschmack des Paradieses. Eine Woche in Vanuatu wirst du niemals vergessen. Wenn du aber in einem Gebäude wie dem da drüben wohnst, dann meinst du doch, du wärest in Deutschland und fühlst dich nicht als wärest du sonst wo!"

    Vanuatu, ein Fleckchen Erde zum Glücklichsein. Der sogenannte Happyness-Index soll es beweisen – hier leben die glücklichsten Menschen unseres Planeten. Für dieses Ranking wurde berechnet, wie sehr Menschen in die Natur eingreifen müssen, um mit sich und der Welt zufrieden zu sein. Die Einwohner von Vanuatu bekommen das bisher noch am besten hin – ein Label, mit dem clevere Marketingstrategen gern versuchen, Touristen zu locken. Und manch einer, den es einmal hierhin verschlagen hat, der möchte am liebsten gar nicht mehr weg.

    In einem kleinen Restaurant am Strand von Vila treffe ich Katharina Serrano. Der Blick schweift wieder rüber nach Iririki – gerade fährt ein riesiges Kreuzfahrtschiff in die Bucht vor der Hauptstadt ein. Bei Red-Snapper und Nudeln mit Muscheln erzählt Katharina, wie sie 2004 erstmals in die Südsee kam. Damals arbeitete die Juristin als wissenschaftliche Mitarbeiterin für die EU-Kommission – vier Monate beschäftigte sie sich hier mit dem Pazifikrecht. Das spezielle Lebensgefühl der Menschen hat sie von Anfang an beeindruckt

    "Die Mehrheit der Menschen ist glücklich, weil sie mit sehr wenig glücklich sein können. Also, es ist ein Leben, das wirklich sehr einfach ist und das ihnen aber sehr viel Zeit lässt für die Familie und für die Kultur auch und das ist ihnen wichtig. Man darf aber auch nicht unterschätzen, dass es Neuentwicklungen gibt in der Gesellschaft. Zum Beispiel Port Vila zieht natürlich Menschen an, die dann hier auch arbeiten müssen und die mit Ausländern in Kontakt kommen, ein anderes Leben sehen und vielleicht auch unzufriedener werden, weil sie eben diesen äußerlichen Einflüssen dann zum Opfer fallen."

    Mit am Tisch sitzt Dorota Englender. Sie lächelt, als Katharina über die Menschen von Vanuatu erzählt. Das einfache Leben ohne Strom oder warmes Wasser, auch für sie kein Problem. Nur ihren Rucksack mit dem Allernötigsten hatte sie dabei, als die 27-Jährige nach Vanuatu kam, um für drei Monate die Wahlstation ihres Rechtsreferendariates in der Südsee zu absolvieren. Jurastudenten aus zwölf Pazifik-Staaten lernen hier und Dorota traf schnell auf Katharina, die hier mittlerweile als Dozentin tätig ist. Jetzt hier sein zu dürfen: Für die junge Frau ist das was ganz Besonderes:

    "Ich denke, dass es absolut ein Privileg ist. Ich sehe es aber gar nicht so sehr paradiesisch, wie man sich das vorstellt, dass man jetzt unter der Palme liegt, am Strand, und da jetzt seine Recherche betreibt. Man bekommt doch zu sehen, dass der Lebensstandard niedriger ist, dass auch die Universität andere Mittel zum Arbeiten hat, als ich das von Deutschland kenne. Aber ein Privileg ist das auf jeden Fall, so weit weggehen zu können und diese Eindrücke zu kriegen. Die Einheimischen sind unheimlich offen. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass ich offensichtlich anders aussehe, ich werde sehr oft angesprochen. Egal, wohin ich gehe, aber das macht mir hier auch den Einstieg auch unglaublich leicht. Von jeder Seite kommt ein "Hello", wo kommst du her. Und das hat dazu beigetragen, dass ich mich hier so wohl gefühlt habe."

    Katharina ist es ganz ähnlich ergangen. Die 40-Jährige ist sehr bald nach ihrem ersten Vanuatu-Aufenthalt zurückgekehrt, dann geblieben, auch der Liebe wegen. Das Leben ist so angenehm hier, schwärmt sie. Nur mit Blick auf die medizinische Versorgung muss sie mit ihrer Familie Abstriche machen. Wenn wirklich jemand ernsthaft krank ist, dann musst du den Flieger nach Australien nehmen, erzählt die insgesamt sehr gelassene Mutter. Dennoch: Für sich und ihre Kinder kann sie sich kaum einen schöneren Ort zum Leben vorstellen

    "Dieses Land hier bietet den Kindern solche unglaublichen Möglichkeiten, sich zu entwickeln und aufzuwachsen. Wirklich wie im Paradies, nicht nur in Bezug auf die Natur, auch in Bezug auf Bildung. Das Land ist ja dreisprachig. Französisch, Bislama und Englisch. Und die Kinder haben eben die Möglichkeit, mehrsprachig hier aufzuwachsen. Alle Menschen sind sehr kinderfreundlich, auch sehr kinderreich auch die Familien. Das macht es natürlich für eine Familie sehr einfach hier."

    Nach dem Essen bringt mich Katharina mit ihrem Wagen zu einer kleinen Ferienanlage am Rande der Hauptstadt. Hier hat sich Jörg Schwartze mit seiner Frau Martina einen Traum verwirklicht – 22 liebevoll eingerichtete Appartements vermieten sie, viel Holz, Schnitzereien, Bast, Reetdächer. Alles sehr traditionell, so muss es sein, betonen die beiden, als sie uns auf der hölzernen, bis übers Wasser reichenden Terrasse freundlich begrüßen. Jörg liebt es, hier in seinem Refugium zu sein und zugleich drüben, auf der anderen Seite der Lagune das Südseeleben beobachten zu können.

    "Kinder kommen da, da wird Wäsche gewaschen, da sieht man richtig, was auch passiert in so einem Village."

    Jörg hat mal die Welt umsegelt, dann in Australien gelebt, Martina kennengelernt. Auch die gebürtige Berlinerin ist schon viel rumgekommen, war eine zeitlang in New York, was auch daran zu spüren ist, dass ihr die Worte fehlen, die deutschen zumindest, als sie ihre Ferienanlage beschreibt

    "Wir haben uns ganz bewusst für den "Island-Stil" entschieden, weil das doch was anderes ist, als diese so, normale, - ähm, Tschuldigung, mein Deutsch ist manchmal ein bisschen komisch –die moderne Bauweise. So unser Stil, ist, es ist pazifisch. Wir haben ganz viel Holz benutzt, alle Fußböden aus Holz, die Fenster, die Kitchen sind aus Holz selber gebaut von Locals hier."

    Dass die Einheimischen viel mehr in den Tag hinein leben als es die Europäer tun, daran mussten sich Martina und Jörg etwas gewöhnen. "Die fangen eben nur soviel Fisch, wie sie gerade für sich brauchen", lacht sie. "Da kannst du dann eben keinen mehr kaufen." Das macht das Leben in Vanuatu eben aus, meinen die beiden, dieses Carpe Diem, das Einfach-so-in-den-Tag-hinein-leben, was morgen kommt, sehen wir dann.

    Diese Leichtigkeit des Lebens, sie ist es wohl, die viele suchen, die von einem Leben in der Südsee träumen. "Klar", meint Martina, ein paar Dinge fehlen ihr schon, hier am anderen Ende der Welt. Ein größeres kulturelles Angebot zum Beispiel – ach ja – und dann fällt ihr noch etwas ein, was ein Vanuatu-Besucher auf keinen Fall bekommen kann.

    "Was ich noch vermisse, aber da sorgt meine Mama in Berlin für: Ich vermisse meine kleinen Gummi-Schaummäuse, die es auch nur in Deutschland gibt. Und die Gummi-Schaummäuse, die schickt mir meine Mama ganz regelmäßig bis ans andere Ende der Welt nach Vanuatu. Ich habe gerade vor ein paar Tagen mal wieder ein klasse Päckchen bekommen mit einer großen Tüte."