Archiv

Reisen
Urlaub ohne Auto auch 2023 laut ADAC oft noch schwierig

Nachhaltiges Reisen ohne Auto ist in Deutschland laut einer Studie des ADAC mitunter weiterhin schwierig. Ein Test unter 20 Ferienzielen ergab viele Defizite rund um nachhaltige Mobilität zum und am Urlaubsort, teilte der Automobilclub mit.

    Fulda, Hessen: Reisende mit Fahrrad steigt in einen Flixtrain ein.
    Laut ADAC sind Urlaubsreisen ohne Auto schwierig. (IMAGO/Frank Sorge)
    "Über alle untersuchten Orte hinweg war das Ergebnis nur ausreichend", erklärteder ADAC. In nur neun Orten war es demnach gut oder sehr gut möglich, auch ohne das eigene Auto anzureisen. Dagegen hat ein Viertel der Urlaubsorte laut Automobilclub keinen direkten Bahnanschluss. In zwölf Orten gibt es keine Fernbushaltestelle, auch nicht im Umkreis von 20 Kilometern. Ausnahmen seien Lindau am Bodensee und Westerland auf Sylt, die bei der Untersuchung am besten abschnitten. Schlusslicht ist Oberwiesenthal im Erzgebirge.
    Für die Studie wurden aus den bekanntesten Urlaubsregionen 20 Orte mit den meisten Anreisen in 2019 ausgewählt, die weniger als 50.000 Einwohner zählen.

    Viele Deutsche wünschen sich nachhaltige Mobilitätsoptionen

    Der ADAC hatte vor zwei Jahren schon mal einen ähnlichen Test durchgeführt. Im Vergleich dazu habe sich wenig getan, hieß es. Eine Umfage des Automobilclubs zum Reiseverhalten hatte jüngst gezeigt, dass mehr als 70 Prozent der Befragten das Thema unkomplizierte und planbare An- und Abreise als besonders wichtig ansehen. Rund 31 Prozent wünschen sich am Zielort nachhaltige Mobilitätsoptionen.

    Politik sollte Urlaub ohne Auto unterstützen

    Um das Angebot, auch ohne das eigene Auto zu verreisen, attraktiver zu machen, sollte die Politik Urlaubsorte beim Thema Anreise mit der Bahn unterstützen, erklärte der ADAC. "Der Erhalt oder die Wiederbelebung von Bahnstrecken sind hierbei zwei Beispiele." Bausteine hin zu mehr Nachhaltigkeit auf Reisen seien zudem eine gute Haltestelleninfrastruktur für den Fernbuslinienverkehr mit komfortabler Verknüpfung des ÖPNV sowie das Aufstocken der Ladeinfrastruktur für E-Autos.
    Diese Nachricht wurde am 07.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.