
Bei der Urteilsverkündung brach die Angeklagte in Tränen aus. Achteinhalb Jahre Haft – das ist sogar ein Jahr mehr als das von der Staatsanwaltschaft geforderte Strafmaß.
Die Leichtathletin hatte zuvor über ihren deutschen Anwalt erklären lassen, dass sie von den Drogen in ihrem Auto nichts gewusst habe. Sie sei davon ausgegangen, Dopingsubstanzen zu transportieren – auch für sich selbst, da sie sich damals in einem Formtief befunden habe. Dieser Sichtweise wollte das Gericht nicht folgen.
Drogen im Wert von fast zwei Millionen Euro
Die Sportlerin hätte wissen müssen, dass sie Drogen bei sich hatte, als sie im Juni dieses Jahres am Autobahngrenzübergang Emmerich Eltern kontrolliert wurde. Dabei entdeckte der Zoll bei der Sprinterin 13 Kilogramm Crystal Meth, 43 kg Ecstasy und 12.000 Euro in Bar. Die Drogen hatten einen Straßenverkaufswert von fast zwei Millionen Euro.
Die 27-jährige Athletin aus Amsterdam gehörte bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio zur niederländischen 4x400 Meter-Staffel. Schon vor dem Prozess hatte ihr Anwalt angekündigt, bei einer hohen Strafe in Berufung zu gehen.