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Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte
Urteil: Russland muss im Fall des ermordeten Oppositionspolitikers Nemzow Entschädigung zahlen

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat Russland zur Zahlung einer Entschädigung in Höhe von 20.000 Euro an die Tochter des ermordeten Oppositionspolitikers Nemzow verurteilt.

    Das Foto zeigt Boris Nemzow. Der russischen Oppositionspolitiker wurde 2015 in Moskau ermordet.
    Der 2015 ermordete russische Oppositionspolitiker Boris Nemzow. (Picture Alliance / DPA / Andrei Aleksandrov)
    Zur Begründung hieß es, die Justiz des Landes habe eine mögliche Beteiligung staatlicher Stellen an dem Mordanschlag nicht ausreichend untersucht. Nemzow war 2015 in Moskau unweit des Kreml auf offener Straße erschossen worden. Präsident Putin hatte damals eine umfassende Aufklärung der Tat angekündigt. Fünf zu langen Haftstrafen verurteilte Tschetschenen hatten die Vorwürfe allerdings bestritten und erklärt, die Tat unter Folter gestanden zu haben.
    Russland ist seit September 2022 formell keine Vertragspartei der Europäischen Menschenrechtskonvention mehr. Der Europarat hatte das Land wegen des Überfalls auf die Ukraine ausgeschlossen.
    Diese Nachricht wurde am 11.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.