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Erinnerungskultur
US-amerikanischer Architekt Daniel Libeskind erhält Europäischen Bürgerrechtspreis der Sinti und Roma

Der US-amerikanische Architekt Daniel Libeskind ist in Berlin mit dem Europäischen Bürgerrechtspreis der Sinti und Roma ausgezeichnet worden. Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma teilte mit, es sei eine Würdigung der weltweiten Beiträge Libeskinds zur Erinnerungskultur.

    Architekt Daniel Libeskind spricht während einer Pressekonferenz und gestikuliert.
    Erbauer von Stätten der Erinnerung und Mahnung: Der Architekt Daniel Libeskind. (picture alliance / dpa / dpa-Zentralbild / Monika Skolimowska)
    Der Vorsitzende des Zentralrats, Rose, erklärte, Libeskind habe die Erkenntnis gestärkt, dass "Holocaust" auch die Ermordung von 500.000 Sinti und Roma bedeutet. Bundestagspräsidentin Bas sagte in ihrer Laudatio, Libeskind habe als Architekt dazu beigetragen, den lange ignorierten Völkermord an den Sinti und Roma im öffentlichen Bewusstsein zu verankern.

    "Stimme für diejenigen, die zum Schweigen gebracht wurden"

    Libeskind bezeichnete den Preis als Zeichen dafür, wie wichtig es sei, denjenigen eine Stimme zu geben, die zum Schweigen gebracht wurden. Er habe seine gesamte Laufbahn dem Kampf gegen die Auslöschung der Erinnerung gewidmet und dem Bau von Architektur, die mit Emotionen und Erinnerung erfüllt sei. Zu Libeskinds Werken gehören unter anderem das Jüdische Museum in Berlin, das Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück sowie das Imperial War Museum North in Manchester.
    Der von der Manfred-Lautenschläger-Stiftung gestiftete Preis wird vom Dokumentations- und Kulturzentrum und dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma vergeben. Er ist mit 15.000 Euro dotiert.
    Diese Nachricht wurde am 18.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.