Es war einmal ein Fernsehsender, der war so mächtig und reich, dass er die besten Reporter, die kreativsten Drehbuchautoren und den witzigsten Talkmaster bezahlen konnte.
Jahrzehntelang waren die NBC-Abendnachrichten auf Platz eins, das Frühstücksfernsehen hatte die Zielgruppe 18 bis 49 fest im Griff und Jay Lenos Talkshow war nachts die Sendung, die man genauso wenig verpasste wie das Zähneputzen.
Aber die National Broadcasting Company mit ihrer Zentrale in Manhattan ist von ganz oben nach ganz unten gerutscht. Von Platz eins der größten Networks auf den letzten Platz – sogar noch hinter den Latinokanal Univision. Schlimm, meint Chon Noriega, Professor an der Filmschule der Uni von Kalifornien in Los Angeles (UCLA). "Wenn man bedenkt, dass der Sender mal zu den drei großen Networks gehörte, die man einschaltete." Die anderen beiden sind ABC und CBS.
NBC hat in allen Bereichen Zuschauer verloren. Und das, obwohl man im letzten Herbst Amerikas Sport Nummer eins, nämlich Football, zur besten Sendezeit übertrug. Sozusagen als Lokomotive für die Show "The Voice" – eine bessere Version von "Deutschland sucht den Superstar".
Aber mit dem Ende der Footballsaison und dem Auslaufen von "The Voice" gingen die Ratings sofort wieder in den Keller. TV-Analytiker Bill Gorman:
"Der Sender riskiert nichts mehr. Neue Shows kommen nicht ins Programm. Man geht mit dünnen Sendungen auf Nummer sicher. Sendungen, die kaum Zuschauer ziehen und darum sind sie jetzt ganz unten."
Um fair zu sein: Alle großen TV-Sender haben im letzten Jahr Zuschauer verloren. Aber keiner so schnell und so viele wie NBC. NBC hat ja noch ein paar gute Shows laufen, darunter "Law and order special victims unit", aber die gibt es bereits seit Jahren. Die meisten neuen Sendungen kommen kaum an.
Die Fernsehkritikerin Maureen Ryan fragt sich, ob heutzutage eine Marke wie NBC überhaupt noch zieht.
"Aber der Sender sollte sich doch zumindest die Mühe machen und etwas riskieren, um wieder Zuschauer zu binden."
So wie der Kabelkanal AMC (American Movie Classics) mit "Mad Men", in der eine chauvinistische New Yorker Werbeagentur in den 60er-Jahren porträtiert wird.
Im letzten Sommer wurde sogar die Frühstücksfernsehshow "NBC Today" vom Thron gestoßen. 16 Jahre war sie auf Platz eins - ununterbrochen! Jetzt ist "ABC Good Morning America" die Sendung, die morgens von den meisten Amerikanern gesehen wird. Streit hinter den Kulissen veranlasste eine der Moderatoren, sich heulend vor laufenden Kameras zu verabschieden.
Sogar die Institution "The Tonight Show with Jay Leno" ist in den Ratings seit Monaten im freien Fall. Leno wird demnächst von dem jüngeren Jimmy Fallon abgelöst. Was der alte Talkmaster nicht so gut verkraftet und sogar lautstark in seiner Show klar machte:
"Ärzte holten ein Messer aus dem Rücken eines Mannes. Das Messer steckte dort seit drei Jahren – der muss für NBC gearbeitet haben."
Eine Anspielung auf den Streit, den es um Leno vor einigen Jahren gab. Er wurde erst entlassen, durch einen Jüngeren ersetzt und dann wieder von NBC zurück geholt. NBC, glauben Analysten, hat den Anschluss verpasst. Die Bosse haben nicht mitbekommen, dass sich das Sehverhalten radikal verändert hat. Junge Leute – die Werbezielgruppe 18 bis 49 – gucken übers Internet oder auf dem Smartphone. Und die meisten in dieser Altersgruppe können nicht mal mehr Sendungen nennen, die von NBC produziert werden.
Die Kellnerin Linda Diaz war eine treue NBC-Zuschauerin. Aber sie hat die Nase voll von den vielen Krimiserien und dümmlichen Reality Shows.
"Ich will wieder mehr Komödien und Sendungen, die ich mit meiner kleinen Nichte sehen kann."
Vor zwei Jahren verkaufte der Elektrikkonzern General Electric NBC an Comcast, einen der größten Kabel- und Internetanbieter der USA. Viele erhofften sich neue Impulse fürs Programm. Aber das ist bisher nicht geschehen. Der Sender hat für die Herbstsaison dieses Jahres nur eine nennenswerte neue Show im Programm: eine Quizsendung, in der die Spieler unter Zeitdruck Triviafragen gegen Zuschauer lösen müssen. Die Mitspieler agieren in einer riesigen Eieruhr mitten in Manhattan. Ob NBC damit wieder an die Spitze kommt, ist ziemlich unwahrscheinlich. Aber wer auf dem letzten Platz liegt, kann zumindest nicht tiefer fallen.
Jahrzehntelang waren die NBC-Abendnachrichten auf Platz eins, das Frühstücksfernsehen hatte die Zielgruppe 18 bis 49 fest im Griff und Jay Lenos Talkshow war nachts die Sendung, die man genauso wenig verpasste wie das Zähneputzen.
Aber die National Broadcasting Company mit ihrer Zentrale in Manhattan ist von ganz oben nach ganz unten gerutscht. Von Platz eins der größten Networks auf den letzten Platz – sogar noch hinter den Latinokanal Univision. Schlimm, meint Chon Noriega, Professor an der Filmschule der Uni von Kalifornien in Los Angeles (UCLA). "Wenn man bedenkt, dass der Sender mal zu den drei großen Networks gehörte, die man einschaltete." Die anderen beiden sind ABC und CBS.
NBC hat in allen Bereichen Zuschauer verloren. Und das, obwohl man im letzten Herbst Amerikas Sport Nummer eins, nämlich Football, zur besten Sendezeit übertrug. Sozusagen als Lokomotive für die Show "The Voice" – eine bessere Version von "Deutschland sucht den Superstar".
Aber mit dem Ende der Footballsaison und dem Auslaufen von "The Voice" gingen die Ratings sofort wieder in den Keller. TV-Analytiker Bill Gorman:
"Der Sender riskiert nichts mehr. Neue Shows kommen nicht ins Programm. Man geht mit dünnen Sendungen auf Nummer sicher. Sendungen, die kaum Zuschauer ziehen und darum sind sie jetzt ganz unten."
Um fair zu sein: Alle großen TV-Sender haben im letzten Jahr Zuschauer verloren. Aber keiner so schnell und so viele wie NBC. NBC hat ja noch ein paar gute Shows laufen, darunter "Law and order special victims unit", aber die gibt es bereits seit Jahren. Die meisten neuen Sendungen kommen kaum an.
Die Fernsehkritikerin Maureen Ryan fragt sich, ob heutzutage eine Marke wie NBC überhaupt noch zieht.
"Aber der Sender sollte sich doch zumindest die Mühe machen und etwas riskieren, um wieder Zuschauer zu binden."
So wie der Kabelkanal AMC (American Movie Classics) mit "Mad Men", in der eine chauvinistische New Yorker Werbeagentur in den 60er-Jahren porträtiert wird.
Im letzten Sommer wurde sogar die Frühstücksfernsehshow "NBC Today" vom Thron gestoßen. 16 Jahre war sie auf Platz eins - ununterbrochen! Jetzt ist "ABC Good Morning America" die Sendung, die morgens von den meisten Amerikanern gesehen wird. Streit hinter den Kulissen veranlasste eine der Moderatoren, sich heulend vor laufenden Kameras zu verabschieden.
Sogar die Institution "The Tonight Show with Jay Leno" ist in den Ratings seit Monaten im freien Fall. Leno wird demnächst von dem jüngeren Jimmy Fallon abgelöst. Was der alte Talkmaster nicht so gut verkraftet und sogar lautstark in seiner Show klar machte:
"Ärzte holten ein Messer aus dem Rücken eines Mannes. Das Messer steckte dort seit drei Jahren – der muss für NBC gearbeitet haben."
Eine Anspielung auf den Streit, den es um Leno vor einigen Jahren gab. Er wurde erst entlassen, durch einen Jüngeren ersetzt und dann wieder von NBC zurück geholt. NBC, glauben Analysten, hat den Anschluss verpasst. Die Bosse haben nicht mitbekommen, dass sich das Sehverhalten radikal verändert hat. Junge Leute – die Werbezielgruppe 18 bis 49 – gucken übers Internet oder auf dem Smartphone. Und die meisten in dieser Altersgruppe können nicht mal mehr Sendungen nennen, die von NBC produziert werden.
Die Kellnerin Linda Diaz war eine treue NBC-Zuschauerin. Aber sie hat die Nase voll von den vielen Krimiserien und dümmlichen Reality Shows.
"Ich will wieder mehr Komödien und Sendungen, die ich mit meiner kleinen Nichte sehen kann."
Vor zwei Jahren verkaufte der Elektrikkonzern General Electric NBC an Comcast, einen der größten Kabel- und Internetanbieter der USA. Viele erhofften sich neue Impulse fürs Programm. Aber das ist bisher nicht geschehen. Der Sender hat für die Herbstsaison dieses Jahres nur eine nennenswerte neue Show im Programm: eine Quizsendung, in der die Spieler unter Zeitdruck Triviafragen gegen Zuschauer lösen müssen. Die Mitspieler agieren in einer riesigen Eieruhr mitten in Manhattan. Ob NBC damit wieder an die Spitze kommt, ist ziemlich unwahrscheinlich. Aber wer auf dem letzten Platz liegt, kann zumindest nicht tiefer fallen.