Mittwoch, 01. Mai 2024

Studie
US-Firmen liegen bei Forschungsausgaben deutlich vor denen in Europa und Asien

Unternehmen in den USA haben einer Analyse zufolge ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung erneut deutlich stärker angehoben als jene in Europa und Asien. Die Schere zwischen den Unternehmen droht demnach weiter auseinanderzugehen.

18.04.2024
    Eine Mitarbeiterin bringt im Labor für Zellforschung und Entwicklung im VW-Werk Salzgitter mit einer Spritze Batteriesuspension auf einer Stomableiterfolie auf und fertigt damit eine Elektrode.
    Eine Mitarbeiterin bringt im Labor für Zellforschung und Entwicklung im VW-Werk Salzgitter Batteriesuspension auf einer Stomableiterfolie auf und fertigt damit eine Elektrode. (Julian Stratenschulte / dpa / Julian Stratenschulte)
    Die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY hat für die Analyse unter anderem Finanzberichte und Mitteilungen der Unternehmen aus den Geschäftsjahren 2022 und 2023 ausgewertet. Demzufolge gaben die 500 Unternehmen mit den höchsten Forschungsbudgets weltweit 2023 in dem Bereich 990 Milliarden Euro aus - zwölf Prozent mehr aus als ein Jahr zuvor. Am meisten investierten die US-Unternehmen mit 533 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung, 13 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Europäische Unternehmen legten um sieben Prozent zu auf 227 Milliarden, jene aus Asien und dem Pazifikraum um elf Prozent auf 220 Milliarden Euro.
    In der Länder-Rangliste liegen die US-Unternehmen vor denen aus Japan (87 Milliarden Euro) und Deutschland (75 Milliarden Euro). Die Zahl der US-Betriebe, die zu den Unternehmen mit den höchsten Forschungsbudgets zählen, nahm auf 169 zu, die der europäischen Unternehmen nahm auf 139 ab. Aus Deutschland schafften es 31 Unternehmen in das Ranking, mit Volkswagen auch eines unter die besten zehn. Der Autohersteller steigerte sein Forschungsbudget um zehn Prozent auf 15,8 Milliarden Euro. Die Firmen Bayer, Merck und BASF fuhren ihre Entwicklungs-Ausgaben dagegen teils deutlich zurück.
    EY-Deutschland-Chef Ahlers verwies auf einen Wettkampf um die technologische Führerschaft. Investitionen in Forschung und Entwicklung seien die Innovationen von morgen und die Gewinne von übermorgen. In konjunkturell sehr schwierigen Zeiten solle gerade die deutsche Wirtschaft mit ihrem Premium-Anspruch nicht an der falschen Stelle sparen und damit ihre langfristige Wettbewerbsfähigkeit gefährden, warnte Ahlers.