Nahost-Konflikt
US-Gesandter Hochstein spricht mit Netanjahu über Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah

Der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Hochstein, führt in Israel Gespräche über eine mögliche Waffenruhe im Libanon. Wie eine Sprecherin bestätigte, traf er Ministerpräsident Netanjahu. Der libanesische Ministerpräsident Mikati hatte die Hoffnung geäußert, dass innerhalb von Tagen eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz erreicht werden könnte.

    Amos Hochstein, US-Gesandter für den Nahen Osten, spricht während einer Pressekonferenz in Beirut.
    Der US-Gesandte Hochstein führt in Israel Gespräche über eine Waffenruhe. (Archivbild) (Hassan Ammar / AP / dpa / Hassan Ammar)
    Als Bedingung nannte er unter anderem die Umsetzung einer UNO-Resolution aus dem Jahr 2006 und die Stationierung der libanesischen Armee im Süden des Landes. Auch der neue Hisbollah-Führer Kassem hatte die Bereitschaft der Miliz zu einer Waffenruhe signalisiert, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt seien. Die UNO-Resolution 1701 verbietet die Präsenz von Hisbollah-Kämpfern im Grenzgebiet zu Israel. Laut Medienberichten schlagen die USA vor, dass die israelischen Soldaten den Libanon innerhalb von sieben Tagen verlassen. Stattdessen sollen zeitnah 10.000 Soldaten der regulären libanesischen Armee an die israelische Grenze entsandt werden.

    Weiterhin gegenseitiger Beschuss

    Derweil gehen die Kämpfe im Libanon weiter. Wie Korrespondenten berichten, rückten israelische Truppen bei ihrer Bodenoffensive in den strategisch wichtigen Ort Chiam vor. Örtlichen Medien zufolge gab es in der Gegend schwere Gefechte zwischen israelischen Truppen und Kämpfern der Hisbollah-Miliz. Auch der gegenseitige Raketenbeschuss wurde fortgesetzt. Demnach wurden sowohl in Nordisrael als auch im Südlibanon Zivilisten getötet.
    Im Norden des Gazastreifens beschoss die israelische Armee nach palästinensischer Darstellung ein Krankenhaus. Dabei sei großer Schaden entstanden, teilte die von der militant-islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde mit. Ein israelischer Armeesprecher erklärte, die Berichte aus Beit Lahia würden geprüft. Aus dem Westjordanland wurde ebenfalls ein Angriff gemeldet. Nahe Tulkarem sollen bei einem israelischen Militäreinsatz vier Menschen getötet worden sein.
    Diese Nachricht wurde am 31.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.