Konzertveranstalter
US-Justizminister Garland will Live Nation Entertainment zerschlagen - Kartellklage eingereicht

Die US-Regierung will den Konzertveranstalter Live Nation Entertainment zerschlagen. Das Justizministerium, 30 Bundesstaaten und der District of Columbia um die Hauptstadt Washington reichten in New York eine Kartellklage gegen das Unternehmen ein.

24.05.2024
    Merrick Garland, US-Justizminister, im Portrait
    US-Justizminister Merrick Garland (Archivbild) (AP)
    Live Nation Entertainment und seine Tochterfirma Ticketmaster sollen die Preise für Konzertkarten illegal in die Höhe getrieben und damit den Künstlern geschadet haben. US-Justizminister Garland sagte, Ziel sei die Aufspaltung des Unternehmens, das Hunderte bekannter Künstler unter Vertrag habe, selbst Konzerthallen besitze und durch Ticketmaster große Teile des Markts für Konzertkarten beherrsche. "Es ist an der Zeit, Live Nation zu zerschlagen", so Garland. Das Unternehmen ersticke den Wettbewerb. Die Regierung verweist darauf, dass in anderen Ländern mit mehr Konkurrenz die Gebühren niedriger seien. In Deutschland konkurriert Ticketmaster unter anderem mit Eventim.  

    Live Nation: Klage wird vor Gericht scheitern

    Live Nation Entertainment kündigte in einer Stellungnahme an, man werde sich vor Gericht durchsetzen. Firmenchef Wall erklärte, die Klage verhelfe dem Justizministerium zwar zu "einem kurzfristigen PR-Erfolg". Sie werde jedoch vor Gericht scheitern, da sie die "grundlegende wirtschaftliche Funktionsweise" der Branche ignoriere. Für die Preisanstiege bei Konzerttickets seien unter anderem höhere Kosten und Wiederverkäufer verantwortlich.
    Ticketmaster hatte unter anderem 2022 eine Tournee von Popstar Taylor Swift vermarktet, bei der Fans über lange Wartezeiten und überzogene Ticketpreise geklagt hatten.
    2010 hatte Live Nation Entertainment Ticketmaster übernommen. Damals billigten die US-Wettbewerbshüter die Fusion, da sie keine negativen Folgen für den Konzertmarkt erwarteten.
    Diese Nachricht wurde am 24.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.