Regionalkommando Centcom
US-Militär fliegt Angriffe auf 70 Ziele in Syrien - Hegseth: "Vergeltung gegen IS-Attacke"

Die US-Streitkräfte haben in Syrien Vergeltungsangriffe auf die Terrormiliz IS ausgeführt. Ziele waren Waffenlager und Infrastruktur der Dschihadisten, wie das für den Nahen Osten zuständige Regionalkommando, Centcom, mitteilte.

    Ein US-Soldat bereitet einen Kampfjet auf den Flug vor. Es ist Nacht. Der Vorderteil des Flugzeugs ist mit einem Hai-Gesicht bemalt.
    Dieses von der US-Luftwaffe zur Verfügung gestellte Foto zeigt einen US-Soldaten, der in der Nacht auf den 20.12.25 eine A-10 Thunderbolt II für den Flug vorbereitet. (Uncredited / U.S. Air Force via DV)
    Demnach wurden bei den Attacken an mehreren Orten im Zentrum des Landes Kampfflugzeuge, Militärhubschrauber und Artillerie eingesetzt. Nach Angaben von Aktivisten wurden dabei mindestens fünf mutmaßliche Mitglieder der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat getötet.
    Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, unter den Toten in der Provinz Deir Essor sei auch der Anführer einer IS-Zelle, die in der Region im Osten Syriens für Drohneneinsätze zuständig gewesen sei.

    Stellungnahmen der US-Regierung

    Verteidigungsminister Hegseth erklärte auf der Online-Plattform X, es habe sich um eine Reaktion auf den Angriff eines mutmaßlichen IS-Terroristen am vergangenen Wochenende gehandelt. Dabei waren in der Stadt Palmyra zwei US-Soldaten und ein Dolmetscher getötet sowie drei Soldaten verletzt worden. Allerdings hat sich der IS bislang nicht zu der Tat bekannt.
    US-Präsident Trump schrieb auf seiner Plattform Truth Social ebenfalls von Vergeltungsschlägen gegen den IS in Syrien. Syrien habe eine glänzende Zukunft vor sich, wenn der IS ausgerottet werden könne. Nach dem Angriff in Palmyra hatte Trump bereits betont, dass er den syrischen Übergangspräsidenten al-Scharaa nicht verantwortlich mache.

    Syrische Regierung und Kurden begrüßen Angriffe auf den IS

    Die syrische Regierung in Damaskus kündigte ihrerseits eine Verstärkung des ‌Kampfes gegen die Terrormiliz an. Die kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), die gemeinsam mit der Anti-IS-Koalition gegen die Terrormiliz kämpfen, begrüßten die US-Angriffe. Die präzisen Schläge hätten maßgeblich dazu beigetragen, eine Neuformierung von IS-Zellen zu verhindern, erklärte das Generalkommando.
    Die Anti-IS-Koalition wird in Syrien und im benachbarten Irak von den USA angeführt. Die internationale Koalition kämpft gegen die Terrormiliz Islamischer Staat seitdem der IS 2014 große Gebiete in beiden Ländern überrannt hatte. Der IS gilt als militärisch besiegt, in beiden Ländern sind aber weiterhin IS-Kämpfer aktiv, die auch Anschläge verüben.
    Diese Nachricht wurde am 20.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.