
Die Verbündeten der USA hätten im Rahmen der Vereinbarung mutige Entscheidungen getroffen, sagte Biden am Abend im Weißen Haus in Washington. So habe Deutschland erhebliche Zugeständnisse gemacht. Die Bundesregierung bestätigte, dass der zu lebenslanger Haft verurteilte sogenannte Tiergartenmörder Krassikow im Rahmen eines Gefangenenaustausches nach Russland abgeschoben wurde. Die Regierung begründete ihre Entscheidung mit der Schutzverpflichtung gegenüber deutschen Staatsangehörigen sowie die Solidarität mit den USA. Die Entscheidung traf nicht der in solchen Fällen zuständige Generalbundesanwalt, sondern das Bundesjustizministerium. Nach Informationen des Deutschlandfunks wird Bundeskanzler Scholz am Abend am Flughafen Köln/Bonn mehrere Freigelassene in Empfang nehmen. Unter ihnen dürfte auch ein in Belarus zum Tode verurteilter und später begnadigter deutscher Staatsbürger sein.
Der Gefangenenaustausch war unter Vermittlung der Türkei zustande gekommen. Die russische Seite äußerte sich bislang nicht. Laut dem türkischen Präsidialamt werden insgesamt 26 Gefangene ausgetauscht. Den türkischen Angaben zufolge gehören auch bekannte in Russland inhaftierte Gefangene dazu, etwa der US-Reporter Evan Gershkovich, der ehemalige US-Soldat Paul Whelan sowie der russische Oppositionelle Wladimir Kara-Mursa. US-Präsident Biden gab an, dass sich unter den 16 von Russland freigelassenen Menschen fünf Deutsche, sieben Russen, drei US-Bürger sowie eine Person mit ständigem Wohnsitz in den USA befinden.
Diese Nachricht wurde am 01.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.