Freitag, 17. Mai 2024

Humanitäre Lage im Gazastreifen
US-Präsident Biden: Netanjahu "schadet Israel"

US-Präsident Biden hat den israelischen Premierminister Netanjahu für seine Kriegsführung im Gazastreifen kritisiert. Zugleich drängte er - kurz vor Beginn des Fastenmonats Ramadan - auf eine Feuerpause.

10.03.2024
    US-Präsident Joe Biden hält die Hand vor seinen Mund.
    Joe Biden (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Alex Brandon)
    Mit Blick auf die mehr als 30.000 getöteten Palästinenser sagte Biden im Fernsehsender MSNBC, Netanjahu schade Israel mit der Art und Weise seines Vorgehens mehr, als er helfe. Biden sprach wörtlich von einem großen Fehler.
    Zugleich bekräftigte der US-Präsident seine Forderung nach einer vorübergehenden Waffenruhe. Er sagte wörtlich: "Ich will eine Feuerpause sehen, beginnend mit einem großen Gefangenenaustausch. Für einen Zeitraum über sechs Wochen." Biden betonte, er habe mit der Mehrheit der arabischen Staats- und Regierungschefs gesprochen und diese seien alle bereit, Israel vollständig anzuerkennen und mit dem Wiederaufbau in der Region zu beginnen.
    Das "Wall Street Journal" berichtet, dass die Gespräche der Vermittler Ägypten, Katar und USA in Kairo weitergehen. Die arabischen Unterhändler planten, zunächst eine kürzere Feuerpause von zwei Tagen zu Beginn des Ramadan zu erreichen.
    Auch Vizekanzler Habeck appelliert an die israelische Regierung, das Vorgehen zu verändern. Der Grünen-Politiker sagte dem Sender "Welt TV" während eines USA-Besuchs, er habe zwar Verständnis für die Position Israels, dass man nach der Zerstörung von 80 Prozent der Hamas-Strukturen jetzt nicht aufhören könne. Man müsse es jedoch mit mehr Schutz für die Zivilbevölkerung tun.
    Diese Nachricht wurde am 10.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.