
Joe Biden gab zum Prozessbeginn eine schriftliche Erklärung ab: Als Präsident wolle er ein laufendes Verfahren vor einem Bundesgericht zwar nicht kommentieren, "aber als Vater habe ich grenzenlose Liebe zu meinem Sohn, Vertrauen in ihn und Respekt für seine Stärke".
Auswahl der Geschworenen hat begonnen
Zum Auftakt des Verfahrens vor einem Bundesgericht in der Stadt Wilmington wurde die Auswahl der zwölf Geschworenen auf den Weg gebracht. Begleitet wurde Hunter Biden am ersten Prozesstag von seiner Ehefrau und von seiner Stiefmutter, First Lady Jill Biden.
Der Präsidentensohn wird beschuldigt, im Jahr 2018 kurzzeitig einen Revolver besessen zu haben, obwohl ihm dies als damaligem Konsumenten illegaler Drogen verboten war. Zudem wird ihm vorgeworfen, beim Ausfüllen eines Dokuments zum Kauf der Waffe über seine Drogenabhängigkeit gelogen zu haben. Seine Drogensucht hat Hunter Biden laut eigener Schilderung seit 2019 überwunden. Er hat in seiner Autobiografie über seine Crack-Abhängigkeit berichtet.
Deal mit Staatsanwaltschaft geplatzt
Hunter Biden hat auf nicht schuldig plädiert. Er hatte eigentlich eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft erzielt, um im Gegenzug für ein Schuldeingeständnis eine milde Strafe zu erwirken, doch war dieser Deal im Juli vergangenen Jahres geplatzt.
Das Gerichtsverfahren in Wilmington wird voraussichtlich ein bis zwei Wochen dauern. Hunter Biden droht eine Haftstrafe von bis zu 25 Jahren. Da es jedoch seine erste strafrechtliche Verurteilung wäre, kann er mit einer deutlich milderen Strafe rechnen. Im September soll dann in Kalifornien ein Prozess gegen ihn wegen mutmaßlicher Steuerhinterziehung folgen.
Diese Nachricht wurde am 04.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.