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Streamingdienste
US-Regisseur Fincher weint Kinos keine Träne nach

Der US-Filmregisseur David Fincher ("Fight Club", "Sieben") sieht angesichts der Erfolge der Streamingdienste einen Bedeutungsverlust der Kinos. Er verspüre keinerlei Hang zur Nostalgie und widerspreche allen, die das Ende des filmischen Erzählens bejammerten, sagte der 61-Jährige der "Augsburger Allgemeinen."

    Der Filmregisseur David Fincher bei der Arbeit. Er gestikuliert am Set.
    US-Regisseur David Fincher (Archivbild). (dpa / epa Paramount Pictures / Ho)
    Nicht jeder Film müsse auf einer großen Leinwand laufen, betonte Fincher. Auf guten Bildschirmen könnten Streamingdienste dem Publikum eine bessere Qualität bieten als viele Kinos. "Wenn es um die Bildauflösung geht, dann hat Netflix die Nase vorn", erklärte Fincher, der dem Streamingdienst vor zehn Jahren als Produzent der Serie "House of Cards" mit zum Durchbruch verholfen hatte.
    Angesprochen auf die Kino-Erfolge von "Barbie" und "Oppenheimer" sagte Regisseur Fincher, die Zuschauerzahlen seien großartig. Dies bedeutet aus seiner Sicht aber nicht, dass die Filmtheater nun mit riesigen Leinwänden, Laserprojektoren und modernstem Soundsystem aufgerüstet werden. Die Kinobesitzer investierten die Profite nicht, "sondern stecken sie in die eigene Tasche".
    Diese Nachricht wurde am 28.10.2023 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.