
Entschieden hat eine Jury unter dem Vorsitz der Regisseurin Greta Gerwig. "Anora" erzählt von der Striptease-Tänzerin Ani, die einen russischen Oligarchen-Sohn kennenlernt. In jugendlicher Sorglosigkeit heiratet der Junge Ani nach nur wenigen Tagen – zu großem Missfallen seiner Eltern, die alles in Bewegung setzen, um das wieder rückgängig zu machen. Im Zentrum steht stets Ani (Mikey Madison), die selbstbewusst ihre Ziele verfolgt.
Der Große Preis der Jury - die zweitwichtigste Auszeichnung des Festivals - ging an "All We Imagine as Light" der indischen Regisseurin Payal Kapadia.
Darstellerinnen von "Emilia Pérez" geehrt
Der Franzose Jacques Audiard erhielt den Preis der Jury für sein Musical "Emilia Pérez". Den Preis als beste Darstellerin teilen sich in diesem Jahr vier Frauen: Er ging an die Schauspielerinnen Karla Sofía Gascón, Zoe Saldana, Selena Gomez und Adriana Paz für ihre Rollen in "Emilia Pérez". Die 52-jährige Gascón aus Spanien ist die erste Transfrau, die die Auszeichnung in Cannes erhält.
Als bester Schauspieler wurde Jesse Plemons für seine Rolle in "Kinds of Kindness" von Giorgos Lanthimos ausgezeichnet. Miguel Gomes gewann für "Grand Tour" den Preis für die beste Regie. Für das beste Drehbuch wurde Coralie Fargeat mit "The Substance" ausgezeichnet. Die Goldene Palme für den besten Kurzfilm ging an "The Man Who Could Not Remain Silent" von Nebojsa Slijepcevic.
Spezialpreis für Iraner Rassulof
Der iranische Regisseur Mohammed Rassulof erhielt einen Spezialpreis der Jury. Der 1972 geborene Filmemacher flüchtete vor kurzer Zeit aus dem Iran, wo er zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden war. Es war lange unklar, ob er zum Filmfest nach Cannes kommt. Sein Film "The Seed of the Sacred Fig" erzählt von den Protesten im Iran nach dem Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini im September 2022. Die Lage im Land wird anhand der Spannungen in einer Familie erzählt.
Diese Nachricht wurde am 27.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.