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Hollywood
US-Schauspieler streiken erst einmal nicht

Ein Streik von Schauspielerinnen und Schauspielern in Hollywood ist vorerst abgewendet. Kurz vor Ablauf einer Frist um Mitternacht in der Nacht zum Samstag willigte die Schauspielergewerkschaft Screen Actors Guild (SAG-AFTRA) ein, den Zeitraum für die Verhandlungen mit den großen Studios zu verlängern. Der derzeitige Tarifvertrag läuft damit bis zum 12. Juli.

    Jeremy K. Williams, Hannah Riley, Rebecca Metz, Alysia Reiner, Greg Cromer, Pamela Adlon, Olivia Edward, Mikey Madison, Phil LaMarr, Kevin Pollak und Cree Summer bei der Premiere der 5. Staffel der TV-Serie "Better Things".
    Rebecca Metz (3.v.l.) mit Kollegen der Serie "Better Things" (imago images / Future Image / Dave Starbuck via www.imago-images.de)
    Die Schauspieler verlangen angesichts der hohen Inflation unter anderem höhere Gagen und Folgevergütungen von Disney, Netflix und anderen Streamingdiensten. "Menschen, die nicht in der Branche sind - und sogar einige, die es sind - überschätzen enorm, wie viel Geld Schauspieler verdienen", sagte die Schauspielerin Rebecca Metz der Nachrichtenagentur AFP. "Man nimmt einfach an, dass jemand reich sein muss, wenn man ihn im Fernsehen sieht." Es sei aber heutzutage viel härter für Schauspieler, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Viele müssten Nebenjobs annehmen, um sich über Wasser zu halten. Die Schauspieler fordern auch Zusagen zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz. Sie fürchten, dass ihre Auftritte und Stimmen als Daten für KI genutzt werden könnten, ohne dass sie dafür Geld erhalten.
    Wenn bis zum Ablauf der neuen Frist kein Verhandlungsergebnis erzielt wird, könnte es allerdings immer noch zu einem Streik mit Auswirkungen auf Film und Fernsehen kommen. In der SAG-AFTRA sind 160.000 Schauspielerinnen und Schauspieler zusammengeschlossen. Die Drehbuchautoren der US-Film- und Fernsehindustrie waren bereits Anfang Mai in den Streik getreten. Sollten die Schauspieler folgen, wäre es der erste Doppel-Streik in Hollywood seit dem Jahr 1960.