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US-Serien
Die wichtigsten Trends 2016

2016 gehen in den USA zahlreiche neue Serien an den Start. Die einen basieren auf Kino-Blockbustern, andere auf Superhelden aus der zweiten Reihe oder auf Remakes erfolgreicher Serien aus den 90er-Jahren. Es gibt aber auch Neues: Zum Beispiel Damian Lewis, bekannt aus "Homeland", als geldgierigen Hedgefond-Manager.

Von Hendrik Efert | 29.12.2015
    Der Schauspieler Damian Lewis
    Der Schauspieler Damian Lewis spielt in der Serie "Billions" einen geldgierigen Großkotz. (picture-alliance / dpa / Hubert Boesl)
    Ein Trend aus dem vergangenen Jahr wird sich auch 2016 fortsetzen: Serien, die auf erfolgreich gelaufenen Spielfilmen basieren. Schließlich glauben Fernsehmacher, dass Kino-Blockbuster auch automatisch auf dem kleinen Bildschirm funktionieren. Angekündigt sind für nächstes Jahr serielle Remakes von "Das Omen", "Rush Hour" und "Rambo". Doch jüngste Beispiele wie die Serialisierung von "Minority Report" zeigen, dass das noch keine Erfolgsformel per se ist.
    2016 kommen außerdem Neuauflagen von 90er-Jahre-Serien wie "Full House", "Twin Peaks" und "Akte X".
    Superhelden aus der zweiten Reihe
    Nachdem in den letzten Jahren Superhelden die Kinos erobert haben, treten sie nun immer öfter auch auf dem kleinen Bildschirm zu Hause auf. Zwar weniger actionreich, dafür mit mehr Charakterzeichnung und ausgefeiteren Stories. Das kann gut gehen, wie bei der Marvel-Figur "Jessica Jones" derzeit auf Netflix, muss es aber auch nicht, wie die Serie "Arrow" zeigt. 2016 erwarten wir die serielle Verwertung von Superhelden aus der zweiten Reihe wie "Preacher", "Outcast" und "Luke Cage".
    Der Kabelsender "Showtime" nimmt sich ab Januar dem Thema Raubtierkapitalismus und Moral an. Der britische Schauspieler Damian Lewis ist in der Serie "Billions" als gewiefter Hedgefond-Manager Bobby Axelrod unterwegs, der von der Gier auf Geld angetrieben und der New Yorker Staatsanwaltschaft verfolgt wird.
    Vom Al-Kaida-Kämpfer zum Kapitalisten
    Lewis ist den meisten wohl vertraut als von Al-Kaida indoktrinierter US-Marine in der Serie "Homeland". Dass der Brite zuvor ein renommierter Schauspieler der Royal Shakespeare Company war, ist hierzulande eher unbekannt - in der Terror-Serie konnte er sein Potenzial nie so ganz ausspielen. Doch in der ab Januar laufenden Serie "Billions" wird sich das ändern: Stilsicher gibt er den kapitalistischen Großkotz.
    Die nach Zuschauerzahlen derzeit wichtigste Serie der Welt ist "Empire", sie ist angesiedelt im Hip-Hop- und Musikgeschäft. Sicherlich ist der Erfolg ein Grund dafür, warum der anspruchsvolle Kabelsender HBO im Februar "Vinyl" auf die Bildschirme schicken wird – eine Serie über den Aufstieg und Fall eines Plattenbosses in den 70ern. Produziert wird sie von Boardwalk-Empire-Erfinder Terence Winter, keinem geringeren als Martin Scorsese und Mick Jagger. HBO beschreibt "Vinyl" als eine wilde Fahrt durch das sex- und drogenverseuchte Musikbusiness dieser Zeit. Vielleicht ist dies der langerwartete neue große HBO-Hit?
    Anthony Hopkins ist zurück
    Eine Serie basierend auf einem Film soll doch noch erwähnt werden: "Westworld".
    "Westworld" läuft später im Jahr ebenfalls auf HBO. In der Hauptrolle: Anthony Hopkins.
    Wie schon in Michael Crichtons Film von 1973, soll es um Roboter in einem Wild-West-Vergnügungspark gehen. Viel ist von der Serien-Fassung noch nicht zu sehen, aber Anthony Hopkins in der Hauptrolle einer HBO-Serie – das schürt bei Serien- und Filmfans hohe Erwartungen.
    Mindestens ebenso hoch sind die Erwartungen, die 2016 an diesen Mann gestellt werden. "Ich weiß nicht, wie ich da hinein geraten bin", sagte Woody Allen bereits im Frühjahr kurz nachdem er mit Amazon einen Deal für eine Serie eingegangen ist. Zwar scheint sich Amazon zu freuen, Allen allerdings eher Angst zu haben: "Ich habe keine Ideen und weiß nicht, wo ich anfangen soll." Bis heute sind keine weiteren Infos zum Projekt öffentlich. Aber eine Woody-Allen-Serie in 2016, das wäre schon was.