
Hegseth soll nach Medienberichten Details eines Angriffs auf die Huthi-Miliz im Jemen über den Messengerdienst Signal unter anderem mit seiner Ehefrau und seinem Bruder geteilt haben. Hegseth stand bereits in der Kritik, weil dieselben Informationen einem Journalisten zur Kenntnis gelangten, der versehentlich in eine Chatgruppe aufgenommen worden war. Daraufhin hatte der Verteidigungsminister hochrangige Generäle und Admiräle entlassen, um die Sicherheitsagenda von Präsident Trump umzusetzen und Initiativen zur Förderung von Vielfalt und Gleichberechtigung zu unterbinden.
Trump hält trotz Kritik an Hegseth fest
Kritik an dem Verteidigungsminister kommt auch aus den eigenen Reihen. Der republikanische Kongressabgeordnete Bacon, ein ehemaliger Luftwaffen-General und Mitglied im Verteidigungsausschuss, sagte dem Magazin "Politico", Hegseth agiere amateurhaft. Wenn die Berichte über den zweiten Signal-Chat stimmten, sei das "völlig inakzeptabel". Er wolle dem Weißen Haus nicht vorschreiben, wie damit umzugehen sei, aber: "Wenn ich das Sagen hätte, würde ich das nicht tolerieren." Der gerade erst zurückgetretene Pentagonsprecher Ullyot schreibt in einem Meinungsbeitrag für "Politico", das Ministerium habe einen Monat des totalen Chaos hinter sich. Weil Präsident Trump dafür bekannt sei, Spitzenbeamte zur Rechenschaft zu ziehen, sei es schwer vorstellbar, dass Hegseth noch lange im Amt bleibe.
Doch Trump hat sich inzwischen erneut hinter seinen Verteidigungsminister gestellt. Laut New York Times sagte Trump am Ostermontag, sich über die Chats aufzuregen, sei reine Zeitverschwendung. Hegseth mache einen großartigen Job. Anders als in seiner ersten Amtszeit hat Trump noch keine hochrangigen Mitglieder seiner Regierung entlassen. Vielmehr sieht auch das Weiße Haus eine Verschwörung gegen Hegseth. Sprecherin Leavitt erklärte, das gesamte Pentagon arbeite gegen den monumentalen Wandel, den man umsetzen wolle.
Diese Nachricht wurde am 22.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.