Konferenz in Paris
US-Vizepräsident Vance warnt vor zu strikter Regulierung von Künstlicher Intelligenz

US-Vizepräsident Vance hat vor einer zu strikten Regulierung von Künstlicher Intelligenz gewarnt. Er sagte auf der internationalen KI-Fachkonferenz in Paris, andernfalls drohe eine zukunftsweisende Technologie erstickt zu werden.

    Die drei stehen in einer Halle lächelnd nebeneinander. Barrot wendet sich Vance zu.
    US-Vizepräsident JD Vance (m.)Frankreichs Außenminister Jean-Noel Barrot (l.) und die französische Staatssekretärin für Künstliche Intelligenz, Clara Chappaz, auf der Konferenz. (Thomas Padilla/AP/dpa)
    Die USA seien in der Branche weltweit führend, und die neue Regierung wolle, dass das auch so bleibe, betonte Vance. In den vergangenen Wochen hatte das chinesische KI-Programm Deepseek für weltweites Aufsehen gesorgt, weil es qualitativ mit US-Produkten wie ChatGPT mithalten kann - für einen Bruchteil der Kosten und Ressourcen.
    Die USA gehören - wie Großbritannien nicht zu den mehr als 60 Staaten - die sich für eine ethische und nachhaltige Entwicklung der Künstlichen Intelligenz ausgesprochen haben. Zu den Unterzeichnern der in Paris veröffentlichten Abschlusserklärung des KI-Gipfels zählt neben Frankreich und Deutschland auch China.

    Guterres: KI muss Entwicklungsländern zugute kommen

    UNO-Generalsekretär Guterres forderte, dass Künstliche Intelligenz auch Entwicklungsländern zugute kommen solle. Guterres sagte ebenfalls in der französischen Hauptstadt, die Technologie bringe eine immense Verantwortung mit sich. Diese liege derzeit in den Händen einer Handvoll Menschen. Einige Konzerne und Länder trieben die KI-Entwicklung mit beispiellosen Investitionen voran, während die meisten Entwicklungsnationen auf der Strecke blieben. Guterres betonte, es bestehe die Gefahr, dass sich dadurch die Kluft zu den Industriestaaten vertiefe. KI müsse die nachhaltige Entwicklung beschleunigen - und dürfe nicht Ungleichheit zementieren.

    Von der Leyen stellt mehr europäisches Geld in Aussicht

    EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen stellte auf der Konferenz Grundzüge einer europäischen Strategie vor. Sie sagte, KI werde die Gesundheitsversorgung verbessern, Forschung und Innovation vorantreiben und die Wettbewerbsfähigkeit steigern. Sie kündigte an, dass die sogenannte InvestAI-Initiative der EU um 50 Milliarden Euro aufgestockt werde. Konkret solle es etwa einen neuen europäischen Fonds in Höhe von 20 Milliarden Euro für KI-Gigafabriken geben. Diese Fabriken sollen beispielsweise KI-Modelle trainieren und die dafür nötige Infrastruktur bereitstellen. Die geförderten Fabriken sind nach Angaben der EU-Kommission die weltweit größte öffentlich-private Partnerschaft für die Entwicklung vertrauenswürdiger KI. 
    Auf der Pariser Konferenz geht es seit Montag um Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz. Ziel ist, Investitionen in KI in Höhe von insgesamt 200 Milliarden Euro zu mobilisieren.
    Diese Nachricht wurde am 11.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.