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Gipfeltreffen
USA, Japan und Südkorea wollen ihre Sicherheitsbeziehungen verbessern

Die USA wollen ihre Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich mit Japan und Südkorea verbessern. Dazu sollten künftig auch jährliche Militärübungen durchgeführt werden, kündigte US-Präsident Biden in Camp David an. Dort hatte er Japans Regierungschef Kishida und den südkoreanischen Präsidenten Yoon empfangen.

    Die drei Staats- und Regierungschef stehen nebeneinander hinter ihren Rednerpulten. Biden steht in der Mitte. Er spricht zu Journalisten.
    Pressekonferenz nach dem Dreier-Gipfel: US-Präsident Biden (mitte), Japans Regierungschef Kishida (rechts) und der südkoreanische Präsidenten Yoon (links). (AP / Andrew Harnik)

    Biden: "Kooperation erreicht noch nie dagewesenes Niveau"

    Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz sagte Biden, die Kooperation im Verteidigungsbereich erreiche damit ein noch nie dagewesenes Niveau. Laut der Gipfelerklärung wollen die drei Staaten eine Hotline einrichten, um Reaktionen auf Bedrohungen zu besprechen. Die Kommunikation zwischen den drei Ländern solle erleichtert werden. Dazu gehörten auch jährliche Treffen der Staats- und Regierungschefs, der Außenminister, Verteidigungsminister und der nationalen Sicherheitsberater. Verabredet wurden auch eine engere Wirtschaftskooperation und ein Frühwarnsystem für Lieferengpässe.

    "Zusammenarbeit nicht selbstverständlich"

    Der Direktor des "Transatlantic Networks" in Königswinter, Denison, bezeichnete diese Zusammenarbeit als nicht selbstverständlich. Denison sagte im Deutschlandfunk, die Streitigkeiten unter den asiatischen Staaten seien immer noch groß. Diese neue Kooperation sei in erster Linie ein Bündnis gegen China. Sowohl Japan als auch Südkorea fühlten sich von China bedroht. Auch die Beziehung zwischen den USA und China ist seit einiger Zeit auf einem Tiefpunkt.

    Kritik aus China

    China übte im Vorfeld des Treffens Kritik. "Versuche, verschiedene exklusive Gruppen und Cliquen zu bilden, und eine Block-Konfrontation in die Asien-Pazifik-Region zu bringen, sind unpopulär und werden sicherlich Wachsamkeit und Widerstand in den Ländern der Region auslösen", sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Wang Wenbin.

    Sinologe rät zu Diplomatie

    Der Sinologe Eberhard Sandschneider sieht die Konfrontation zwischen den USA und China und die stärker werdende Blockbildung mit Sorge. Sandschneider sprach im Deutschlandfunk von einer wachsenden Bipolarität, durch die bestehende multilaterale Organisationen zunehmend zur Seite gedrängt würden.Das werde die Welt nicht friedlicher machen. Wenn beide Seiten auf mehr militärische Manöver setzten, bestehe zudem die Gefahr, dass ein Zufallskonflikt eskaliere.
    Sandschneider riet den europäischen Politikern, auf "übertriebene Symbolik" und "übertriebene Risikobereitschaft" zu verzichten und auf Gespräche zu setzen. Es sei im europäischen Interesse, dass die beiden Pole USA und China friedlich miteinander auskämen.
    Diese Nachricht wurde am 19.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.