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USA
Obama weist Trumps Abhörvorwürfe zurück

Es ist eine ganze Serie von Twitternachrichten, die US-Präsident Donald Trump am frühen Morgen Ortszeit veröffentlicht hat. Darin erhebt er schwere Vorwürfe gegen seinen Amtsvorgänger Barack Obama: Der habe ihn im Wahlkampf abhören lassen. Obama weist dies entschieden zurück.

04.03.2017
    US-Präsident Barack Obama (r) und sein gewählter Nachfolger Donald Trump (l) sitzen nebeneinander auf Sesseln im Weißen Haus.
    Der damalige Präsident Barack Obama empfängt im November seinen gewählten Nachfolger Donald Trump im Weißen Haus. (AFP/Jim Watson)
    Trump behauptet, Obama habe ihn während des Wahlkampfs-Endspurts im Trump Tower in New York abhören lassen. "Wie tief ist Obama gesunken, um meine Telefone während des geheiligten Wahlprozesses anzapfen zu lassen?", fragte Trump. Es stelle sich die Frage, ob Obama legal gehandelt habe, führte der US-Präsident weiter aus. Offenbar in Bezug auf seinen Amtsvorgänger fügte Trump hinzu: "Böser (oder kranker) Kerl!"
    Sein Telefon sei im Oktober 2016 abgehört worden, erklärte Trump. Dies sei "ein neuer Tiefpunkt", klagte er. Trump nannte keine Belege für seine Vorwürfe. Er muss sich mit seinen Anschuldigungen aber wohl auf Untersuchungen bezogen haben, die amerikanischen Geheimdienste im vergangenen Jahr in seinem Umfeld vorgenommen haben sollen.
    In seiner Tweet-Serie stellte Trump einen Vergleich mit der Watergate-Affäre in den 70er-Jahren an. Diese Affäre, in der es auch um illegal angezapfte Telefone ging, hatte zum Rücktritt des Präsidenten Richard Nixon geführt.
    Barack Obama wies die von Trump erhobenen Bespitzelungs-Vorwürfe inzwischen zurück. Er habe niemals das Abhören von US-Bürgern angeordnet, ließ er am Samstag über seinen Sprecher Kevin Lewis mitteilen. "Weder Präsident Obama noch irgendein Verantwortlicher im Weißen Haus hat jemals das Abhören irgendeines amerikanischen Bürgers angeordnet", erklärte Lewis.
    In den Twitter-Botschaften hatte Trump auch Bezug auf die Kritik an den Kontakten seines Umfelds zum russischen Botschafter in den USA genommen. Der Kreml-Gesandte sei in Obamas Regierungszeit 22 Mal im Weißen Haus zu Gast gewesen, schrieb Trump.
    (tzi/jcs/jasi)