USA und Ukraine
Abkommen über Rohstoffabbau unterzeichnet

Die USA und die Ukraine haben nach wochenlangen Verhandlungen ein Abkommen zur Finanzierung des Wiederaufbaus des Landes und zum Abbau ukrainischer Rohstoffe unterzeichnet. Das bestätigten sowohl US-Finanzminister Bessent als auch die ukrainische Wirtschaftsministerin Swyrydenko. Sie war zur Unterzeichnung des Abkommens nach Washington gereist.

    Blick auf einen Ilmenit-Tagebau in einer Schlucht in der Region Kirowohrad.
    In der Ukraine werden wertvolle Rohstoffe abgebaut. (Efrem Lukatsky / AP / dpa / Efrem Lukatsky)
    Dort war bis zuletzt um Details der Vereinbarung gerungen worden. Das Abkommen sieht demnach einen gemeinsam von den USA und der Ukraine betriebenen Wiederaufbaufonds vor. Der Fonds werde Projekte zum Abbau von Rohstoffen wie Mineralien, Öl und Gas fördern, erklärte Swyrydenko. Die Ukraine behalte alle Eigentumsrechte und die volle Kontrolle über ihre Rohstoffvorkommen. Wo und was abgebaut werde, werde durch den ukrainischen Staat entschieden.

    Keine Verschuldung wegen Waffenhilfen

    US-Präsident Trump hatte immer wieder als Kompensation für Kriegshilfen Zugang zu Seltenen Erden in der Ukraine verlangt. Das Abkommen hält Swyrydenko zufolge fest, dass die Ukraine wegen der bisherigen Waffen- und Finanzhilfen in den gut drei Kriegsjahren seit Beginn der russischen Invasion nicht gegenüber den USA verschuldet ist.
    Die Ukraine werde 50 Prozent der Einnahmen aus künftigen Förderlizenzen oder Rohstoffverkäufen in den Fonds einzahlen. Die USA könnten ihren Anteil mit Geld, aber auch mit neuen Waffenlieferungen erbringen - zum Beispiel mit Flugabwehrsystemen.

    Monatelange Verhandlungen

    Verhandlungen über das Abkommen liefen bereits seit Februar. Sie standen nach einem Eklat im Weißen Haus zwischen US-Präsident Trump und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj kurz vor dem Scheitern.
    In der Ukraine befinden sich rund fünf Prozent der weltweiten Bodenschätze. Diese sind jedoch zum Großteil noch nicht erschlossen. Viele Vorkommen befinden sich zudem in den besetzten Gebieten unter russischer Kontrolle.
    Diese Nachricht wurde am 01.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.