
Van der Bellen sagte in Wien, er werde in den kommenden Tagen Gespräche mit allen Parteien führen. Der Kompromiss sei in Verruf geraten. Er forderte mehr Demut gegenüber den Standpunkten der jeweils anderen. Sofern keine Koalition gebildet werden könne, sehe die Verfassung Neuwahlen oder eine Minderheits- oder Expertenregierung als Auswege vor.
Am Vormittag hatte die rechte FPÖ von Spitzenkandidat Kickl den Regierungsauftrag formell an Van der Bellen zurückgegeben. Der Chef der konservativen ÖVP, Stocker, warf Kickl vor, er habe mit seinen Forderungen die Sicherheit Österreichs gefährdet. Kickl will sich am Abend äußern.
Nach der Wahl im September hatten zunächst die ÖVP, die sozialdemokratische SPÖ sowie die liberalen NEOS über die Bildung einer Regierung verhandelt. Die Gespräche waren im Januar gescheitert.
Diese Nachricht wurde am 12.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.