Montag, 13. Mai 2024

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"Variations sérieuses"
Sophie Pacini erklärt Mendelssohn

Felix Mendelssohn-Bartholdy wollte in seinem Opus 54 keine pianistische Virtuosität demonstrieren, sondern von Glanz und Elend des Lebens erzählen. Die Münchner Pianistin Sophie Pacini erläutert am Flügel und im Gespräch, wie gut ihm dies gelungen ist.

Am Mikrofon: Christoph Schmitz | 08.08.2018
    Die Pianistin Sophie Pacini sitzt am Flügel des Deutschlandfunk Kammermusiksaals und wird von Christoph Schmitz interviewt.
    Die Pianistin Sophie Pacini im Gespräch mit Christoph Schmitz am Flügel des Deutschlandfunk Kammermusiksaals. (Deutschlandradio / Paula Drozdowski)
    Als "ernsthafte Variationen" hat Mendelssohn sein Opus 54 vermutlich deswegen bezeichnet, weil er nicht bloß technische Brillanz liefern wollte. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren solche "Variations brillantes" sehr in Mode. Sein siebzehnteiliger Variations-Zyklus glänzt nicht bloß oberflächlich, sondern geht in die Tiefe und erzählt von Glück, Sehnsucht, Schmerz. Nach dem schlichten choralartigen Hauptthema steigert sich das Klavier in vier großen Abschnitten immer wieder in neue Extreme. Die "Variations sérieuses" sind 1841 entstanden, also wenige Jahr vor Mendelssohns frühem Tod 1847.
    Die vielfach ausgezeichnete junge Pianistin Sophie Pacini hat das Werk gerade beim Label Warner Classics unter dem Titel "In between" eingespielt zusammen mit Kompositionen von Robert und Clara Schumann und Fanny Hensel, Mendelssohns Schwester. Im Deutschlandfunk Kammermusik erkundete Sophie Pacini am Flügel kenntnisreich, einfühlsam und mit musikantischer Leidenschaft Felix Mendelssohn-Bartholdys "Variations sérieuses" im Gespräch mit Christoph Schmitz.