Rassismus
Vater von Hanau-Attentäter in Sammelklage zu Geldstrafe verurteilt

Der Vater des Attentäters von Hanau ist wegen Volksverhetzung, Beleidigung, Nötigung und anderer Delikte zu einer Geldstrafe von 21.600 Euro verurteilt worden.

    Der Angeklagte wird von einem Polizisten in den Verhandlungssaal geführt.
    Der Vater des Hanauer Attentäters wurde zu einer Geldstrafe verurteilt. Hier ein Foto aus dem Jahr 2021, als er in das Gericht geführt wurde. (picture alliance / dpa / Boris Roessler)
    Das Amtsgericht Hanau hielt den 77-Jährigen in dem Sammelverfahren in einer Vielzahl von Fällen für schuldig. So hatte er sich unter anderem einer in der Nähe wohnenden Angehörigen eines Anschlagsopfers trotz Verbots immer wieder genähert. Außerdem hatte er Menschen mit Migrationshintergrund und auch den Hanauer Oberbürgermeister Kaminsky wiederholt beleidigt. Die Richterin sagte in der Urteilsbegründung, der Vater des Attentäters sei zweifelsohne rassistisch. Eine psychiatrische Gutachterin hatte dem Mann volle Schuldfähigkeit bescheinigt.
    Sowohl die Verteidigung als auch die Nebenklage kündigten an, Rechtsmittel einzulegen. Die Verteidigung hatte Freispruch gefordert, die Nebenklage eine Freiheitsstrafe von eineinhalb Jahren ohne Bewährung.
    Der Sohn des Verurteilten hatte 2020 neun Menschen in Hanau aus rassistischen Motiven erschossen und anschließend seine Mutter und sich selbst getötet. 
    Diese Nachricht wurde am 31.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.