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Athener Parthenon-Tempel
Vatikan gibt Relief-Fragmente zurück

Der Vatikan gibt Relief-Fragmente des Athener Parthenon-Tempels nach Griechenland zurück. Der Transport der antiken Marmorarbeiten solle am Dienstag stattfinden, wie die Vatikanischen Museen mitteilten.

    Griechenland: Der Parthenon ist der größte Tempel der Athener Akropolis.
    Der Athener Parthenon-Tempel, von dem etliche Verzierungen abgenommen und aus Griechenland weg gebracht wurden. (picture alliance/Daniel Kalker)
    Damit kehren weitere Stücke aus dem im 19. Jahrhundert abgebauten Fries des Tempels zurück an ihren Ursprungsort. Nur noch das British Museum in London, wo sich die meisten Fragmente befinden, lehnt eine Herausgabe ab. Auch hier zeichnet sich aber eine Einigung ab.
    Der Abbau des Frieses geht auf ein Dekret von Sultan Selim III. im Jahr 1801 zurück. Es gestattete dem britischen Gesandten in Konstantinopel, Elgin, "einige Steinblöcke mit Inschriften oder Figuren" mitzunehmen. Der ließ jedoch den ganzen Fries des Parthenon herausbrechen und verschiffte ihn nach London. Einzelstücke wurden schon unterwegs verkauft, so auch die drei vatikanischen Exemplare.

    Erste Teile bereits 2006 zurückgegeben

    Sie zeigen Teile eines Pferdekopfes, den Kopf eines Knaben sowie einen Mann mit Bart. Das Pferd zählt zu jenem Teil des Frieses, auf dem der Streit zwischen Athene und Poseidon um die Herrschaft von Attika abgebildet ist. Der Knabe verkörpert einen Träger von Fladenbroten, die traditionell während einer großen Prozession zu Ehren der Göttin Athene angeboten wurden. Der Bärtige ist Teil eines Kentaurenkampfes.
    2006 hatte die Antikensammlung der Universität Heidelberg als erste Institution die in ihrem Besitz befindlichen Teile des Parthenon zurückgegeben. Seitdem wird eine Zusammenführung aller zerstreuten Fragmente an ihren Ursprungsort gefordert. Zuletzt überließ vergangenen Mai das Archäologische Museum im süditalienischen Palermo dem Akropolismuseum in Athen seine Tempel-Bruchstücke.
    Im Dezember hatte Papst Franziskus angekündigt, die Fragmente aus den Vatikanischen Museen an den orthodoxen Erzbischof von Athen, Hieronymos II., zu übergeben. Dies sei auch als Zeichen für die Ökumene zu verstehen, erklärte der Vatikan damals.