Deutsche Bahn
Trotz Kritik: Familienreservierung soll abgeschafft werden

Trotz massiver Kritik will die Deutsche Bahn an ihren Plänen festhalten und die Familienreservierung abschaffen. Ein Konzernsprecher bestätigte, dass man diese Art der Reservierung ab dem 15. Juni nicht mehr anbieten werde. Kritik kommt vom Verkehrsclub VCD und aus der Politik.

    Eine Familie spielt Karten an einem Tisch in einem Abteil von der Deutschen Bahn.
    Die Bahn will die Familienreservierungen abschaffen. (imago / Westend61 / imago stock&people)
    Am Dienstag war bekanntgeworden, dass diese besondere Art der Reservierung wegfällt. Dann müssen alle Reisenden - auch Kinder - für eine Sitzplatzreservierung zahlen. Zusätzlich steigt der Preis für eine Reservierung in der zweiten Klasse auf 5 Euro 50.
    Für Familien wird das Bahnfahren mit reservierten Plätzen dadurch deutlich teurer. Anstelle der bisher 10 Euro 40 für eine Familienreservierung in der zweiten Klasse sind es mit zwei Kindern künftig 22 Euro.
    Die Vorsitzende des Verkehrsclubs VCD, Haarmann, kritisierte die Abschaffung der Familienreservierung im Deutschlandfunk. Sie sprach von einer Milchmädchenrechnung und heimlichen Preiserhöhung für Reservierungen. Zugleich räumte sie ein, dass Kinder unter 14 Jahren in Begleitung ihre Eltern weiterhin kostenfrei mit der Bahn reisen. Familien müssten aber angesichts der zusätzlichen Kosten für eine Sitzplatzreservierung sehr genau rechnen.

    Politiker von CDU bis Linken fordern Umdenken

    Kritik an den Plänen gab es auch von Greenpeace, dem Sozialverband Deutschland sowie vom Fahrgastverband Pro Bahn. Aber auch Politiker von CDU, SPD, Grünen und Linken forderten ein Umdenken der Bahn. Der Vorwurf lautet unter anderem, dass die Bahn Familien ins Auto treibe. Die Deutsche Bahn schreibt tiefrote Zahlen und hat angekündigt, ihre Finanzen zu sanieren.
    Diese Nachricht wurde am 12.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.