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Venus besucht Jupiter

Die Geschwister der Erde bewegen sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten um die Sonne. So kommt es immer wieder zu mehr oder minder engen Begegnungen mehrerer Planeten am irdischen Himmel.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Derzeit versammeln sich gleich vier der fünf mit bloßem Auge sichtbaren Planeten im Sternbild Fische an der Grenze zum Widder: Es sind dies Merkur, Venus, Mars und Jupiter. Drei von ihnen passen gleichzeitig in das Gesichtsfeld eines gewöhnlichen Fernglases, nur Mars steht ein wenig abseits - rund sechs Grad östlich von Merkur.

    Solche Planetenversammlungen sind nicht sehr häufig, dafür passen die Umlaufzeiten der Planeten zu schlecht zueinander. Zwar kommen Venus und Jupiter einander etwa einmal im Jahr vergleichsweise nahe, doch in der Regel stehen die beiden anderen Planeten dann ganz woanders. Entsprechendes gilt für Begegnungen zwischen Venus und Mars oder auch Venus und Merkur.

    Leider bekommen wir als Bewohner der Nordhalbkugel von diesem Treffen der Planeten am Morgenhimmel wenig mit. Das hängt mit der Orientierung der Erdachse zusammen. Sie sorgt dafür, dass die Ekliptik, also die Hauptverkehrsstraße des Sonnensystems, bei uns im Frühjahr am Morgenhimmel nur unter einem sehr flachen Winkel zum Horizont verläuft und die Planeten erst kurz vor der Sonne aufgehen.

    Auf der Südhalbkugel der Erde ist dagegen jetzt Herbst, und dort verläuft die Ekliptik morgens steil zum Osthorizont. Dort gehen die vier Planeten fast zwei Stunden vor der Sonne auf und sind in der erst später einsetzenden Morgendämmerung gut zu beobachten.

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