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Venus Express

Schon wenige Minuten nach Sonnenuntergang zeigt sich am Westhimmel ein strahlend heller Lichtpunkt. Das sind nicht etwa Landescheinwerfer eines Flugzeugs. Unser Nachbarplanet Venus gibt gerade seine Gala-Vorstellung als Abendstern.

Von Dirk Lorenzen |
    Erst gegen 21 Uhr verschwindet die Venus unter dem Westhorizont. Die Venus leuchtet so hell, dass man an extrem dunklen Beobachtungsorten sogar einen Schatten im Venuslicht wirft.

    Dass die Venus derzeit so hell ist, hat zwei Gründe: Zum einen steht sie gerade der Erde relativ nahe. "Nur" gut 90 Millionen Kilometer ist sie heute von uns entfernt – im Extremfall ist der Abstand dreimal größer. Zum anderen ist die Venus in dicke Wolken gehüllt, die sehr gut das Sonnenlicht reflektieren. Daher erscheint uns Venus so strahlend hell.

    Seit fast drei Jahren umkreist Europas Raumsonde Venus Express unseren himmlischen Nachbarn. Die Instrumente an Bord haben die Wolkenschicht der Venus genau untersucht. Die Forscher wissen jetzt, wie die Atmosphäre aufgebaut ist, wie sie sich bewegt und welche chemischen Stoffe dort vorkommen.

    Aufnahmen der Oberfläche sind aus der Umlaufbahn wegen der Wolken nicht möglich. Nur im Bereich der Infrarotstrahlung kann man Strukturen auf der Oberfläche erahnen. So bleibt die Venus trotz der Raumsonde in ihrer Nähe in mancher Hinsicht rätselhaft.

    Werfen Sie heute oder an den folgenden Tagen einen Blick auf die strahlend helle Venus. Hätten unsere Augen eine riesige Vergrößerung, sähen wir eine kleine Sonde Tag für Tag um die Venus flitzen...

    Esa-Mission Venus Express

    Aktuelle Position von Venus Express