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Venus im Orion

Ab etwa halb vier morgen früh zeigen sich die beiden hellsten Planeten am Osthimmel. Jupiter leuchtet im Stier und links unterhalb strahlt Venus als Morgenstern im Orion.

Von Dirk Lorenzen |
    Es klingt sehr ungewöhnlich, dass unser Nachbarplanet jetzt durch den Himmelsjäger zieht. Aber tatsächlich reicht die Grenze des Orion fast bis an die Ekliptik heran, die Hauptverkehrsstraße von Sonne, Mond und Planeten.

    Weil Venus derzeit vier Grad südlich der Ekliptik steht, streift sie jetzt den hoch erhobenen Arm des Orion. Damit steht sie innerhalb der klassischen Figur des Himmelsjägers, der der Legende nach die Keule schwingt, um sich gegen den anstürmenden Stier zu verteidigen.

    Allerdings leuchtet Venus nicht neben Beteigeuze, der auffallenden linken Schulter dieser Figur, oder nahe des markanten Gürtels. Dieser vielen Menschen vertraute Bereich des Sternbilds ist zu weit von der Ekliptik entfernt, um für Mond und Planeten erreichbar zu sein.

    Für gut eine Woche leuchtet die Venus jetzt im Orion. Dann wechselt sie in die Zwillinge und kehrt erst in etwa zwei Jahren in den Himmelsjäger zurück.

    Bis dahin zieht sie unter anderen durch zwei weitere Sternbilder, die man gewöhnlich nicht mit Mond und Planeten in Verbindung bringt: durch den Walfisch und den Schild.

    Wenn Venus am Morgen des 13. August Orion verlässt, zieht nur Stunden später die Mondsichel in dieses Sternbild. Der Himmelsjäger kann sich derzeit also vor Besuch kaum retten.

    Genießen Sie während der kommenden sieben Tage das morgendliche Gastspiel der Venus im Orion - als krönender Abschluss gesellt sich dann auch noch die Mondsichel hinzu.

    Der Lauf der Planeten im August

    Die Ekliptik, die Hauptverkehrsstraße am Himmel