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Venus-Landschaft

Ab etwa fünf Uhr dreißig zeigt sich jetzt die Venus wieder als strahlender Morgenstern, bis sie nach sieben in der Dämmerung verblasst. Bis in die 60er-Jahre hatten die Planetenforscher keine Anhaltspunkte dafür, wie es an der Oberfläche der Venus aussehen könnte.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Sie wussten zwar, dass unser innerer Nachbarplanet nur geringfügig kleiner ist als die Erde, aber weder die Rotationsdauer noch die Oberflächentemperatur waren bekannt: Die Landschaft der Venus blieb unter einer dichten Wolkendecke den Blicken irdischer Astronomen verborgen.

    Entsprechend hatten sich sowjetische Raumfahrttechniker zum Ziel gesetzt, zumindest eine Fotografie dieses unbekannten Terrains zur Erde funken zu können. Die erste Raumsonde, die den Planeten erreichte und Ende 1962 planmäßig in einer Entfernung von 34000 Kilometern passierte, kam zwar von der amerikanischen Konkurrenz, doch tat dies den sowjetischen Plänen keinen Abbruch.

    Nach zahlreichen Fehlversuchen gelang im Dezember 1970 mit der Sonde Venera 7 eine erste Landung auf der Venus, allerdings noch ohne mitgeführte Kamera. Die Bedingungen vor Ort waren extrem: mehr als 470 Grad Celsius und ein Außendruck, der dem Wasserdruck auf der Erde in 900 Metern Tiefe entspricht.

    Heute vor 35 Jahren, am 22. Oktober 1975, folgte Venera 9, die diesen Bedingungen fast eine Stunde lang widerstehen konnte und auch erste Bilder der Venusoberfläche zur Erde funkte. Sie zeigten eine von zahlreichen Steinen übersäte Landschaft. Dagegen lieferte Venera 10 fünf Tage später Ansichten einer ganz anderen, nahezu geröllfreien Gegend.

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