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Venus zwischen Erde und Sonne

Unsere Sonne zieht heute nicht ganz allein über den Himmel: Dicht bei ihr, ein kleines Stück oberhalb, steht die Venus, unser innerer Nachbarplanet. Im gleißenden Licht der Sonne ist aber selbst die helle Venus nicht zu erkennen.

Von Dirk Lorenzen |
    Heute Abend um 20 Uhr passiert die Venus die Linie zwischen Erde und Sonne. Die Venus läuft also zwischen Erde und Sonne entlang. Wenn alles perfekt zusammenkommt, passiert die Venus dann die Sonne nicht ober- oder unterhalb, sondern sie zieht genau vor der Sonnenscheibe entlang. Dann gibt es eine Art Miniatur-Sonnenfinsternis. Die Venus zeigt sich als dunkler Punkt, der während einiger Stunden über die Sonnenscheibe wandert.

    Zuletzt ist dies im Jahr 2004 geschehen. Im Juni 2012 wird es wieder der Fall sein. Die Venus muss also von der Erde aus gesehen nur noch zwei Runden um die Sonne drehen, bis sie erneut dieses Himmelsspektakel aufführt. Danach dauert es bis zum Jahr 2117, bis sich die Venus wieder vor der Sonne zeigt. Die Venus-Vorübergänge sind die seltensten regelmäßigen Himmelsereignisse überhaupt.

    In früheren Jahrhunderten waren solche Vorübergänge wissenschaftlich äußerst bedeutend. Dann mit ihnen lässt sich die Entfernung der Erde von der Sonne bestimmen.

    Heute ist die Venus nahe der Sonne nicht zu sehen. Aber spätestens ab Mitte April zeigt sich unser nächster Nachbarplanet wieder - dann am Osthimmel als strahlender Morgenstern.

    Der Venus-Transit 2004


    Die Raumsonde Venus Express der ESA