Eleanor Friedberger: "Es ist nicht einfach, aus der Familie auszubrechen. Wohl keine andere Verbindung ist wichtiger. Jetzt bin ich aber alleine. Ich habe mehr Kontakt zu anderen Leuten gesucht, als ich das zusammen mit meinem Bruder getan habe."
Eleanor Friedberger kennt die Mechanismen des Musikgeschäfts. Seit elf Jahren spielt sie mit ihrem Bruder Matthew Friedberger nun in der Band Fiery Furnaces. Nach Bekanntgabe ihrer Solopläne, war das Echo der Fans gewaltig. Viele fragten sich, ob das nun das Ende der Indie-Rock-Band aus Brooklyn bedeute. Eleanor Friedberger beruhigte die Gemüter sofort und bemüht sich seitdem einen Erklärungsversuch für ihr Soloalbum "Last Summer" abzugeben:
"Die Leute haben versucht mir einzureden, dass es bei dem Soloalbum um eine Gegenposition zu meinem Bruder gehe. Es ist schon schwierig, etwas dazu zu sagen, dass nicht das Wort 'Befreiung' benutzt, also dass ich letztendlich von ihm losgekommen bin. Es ist nicht einfach, das zu beschreiben, sodass es nicht klingt, als wolle ich eigentlich von ihm weg. Es ist aber immer eine Art Befreiung, wenn man Veränderung zulässt. Ich mag Veränderungen. Das ist das Beste am Leben."
Besonders intensiv hat Friedberger diese Veränderung beim Touren mit den Fiery Furnaces erlebt. Diverse Jahre war sie zusammen mit ihrem Bruder auf den Bühnen der Welt unterwegs. Viele Städte, viele Menschen, viele Eindrücke. Zurück in New York, stand sie aber auch für ihr Soloalbum nicht still. Sie ging auf Zeitreise:
"Das Album sollte ein wenig aus einer Naivität heraus entstehen. Wenn ich sage, es handelt von der Zeit, als ich zuerst nach New York gezogen bin, dann meine ich damit eher die musikalische Herangehensweise. Ich habe versucht, zum Anfang zurückzugehen. Ich wollte das Musikmachen wieder so genießen, wie es zu der Zeit war, als ich da hingezogen bin. Ich bin damals von der Arbeit gekommen, habe ein paar Drinks zu mir genommen, Musik in meinem Zimmer gespielt und die Aufnahmetaste auf meinem Vierspurgerät gedrückt. Dann habe ich geschaut, was passiert. Es gab keinen Druck, etwas machen zu müssen."
Die Stücke sind mithilfe ihrer Musikerfreunde klassisch instrumentiert und verzichten auf große Effekte. Der Klang ist rein und klar. Stilmäßig spielt Friedberger mit Folk-, Pop-, Rock- und manchmal auch Funkeinflüssen. Diese Verspieltheit vermischt sich in den Texten mit ernsten Erfahrungsberichten. Um Gefühle auszudrücken, orientiert sich die 35-Jährige dabei oft an Orten, die für Erlebnisse stehen:
"Die Orte, die ich in den Songtiteln benutze, sind alle mit schlechten Erinnerungen verknüpft [lacht]. Nicht wirklich schlecht, aber Orte, an denen du dich unwohl und verloren fühlst. Da schwingt etwas Chaotisches mit. Die Orte, die ich in den Songs besuche, sind keine friedlichen und fröhlichen."
Diese Orte liegen alle, bis auf einen, in New York. Jeder erzählt eine eigene Geschichte aus der Vergangenheit. Sie stehen autark für sich. Verbunden werden sie aber dennoch: Mit dem Fahrrad:
"Bei der ersten Zeile im ersten Song, habe ich darüber nachgedacht, wie es war, als ich nach New York gezogen bin und ein Fahrrad bekommen hatte. Es war in meinem ersten Jahr sehr aufregend, Fahrrad zu fahren. Ich hatte dieses kleine Fahrrad, das ich auch in einem anderen Song erwähne. Die erste Zeile lautet: 'Ich kann am besten denken, wenn ich die Brücke herunterfliege'. Ich habe über mich selbst nachgedacht, als ich kurz nach meiner Ankunft in New York auf meinem Fahrrad über die Williamsburg-Brücke gefahren bin. So habe ich damals ein paar Songs geschrieben."
Auch in dem Booklet findet man ein großes Foto, auf dem Eleanor Friedberger mit ihrem Rad posiert. Es strahlt eine 80er-Jahre Ästhetik aus. Wieder also schaut sie auch dort irgendwie zurück, so wie es der Albumtitel "Last Summer", vergangener Sommer, schon andeutet. Das ist musikalisch kein spektakulärer Blick. Überraschungen darf man nicht erwarten. Die Stücke klingen unspektakulär und doch angenehm, fast schon altmodisch. Aber das war genau so beabsichtigt:
"Es ist kein sehr modernes Album. Ich wollte etwas, das sich wie eine Rückkehr anfühlt. Sogar das Albumcoverfoto von mir sollte so wirken, als hätte man es vor 25 oder 35 Jahren gemacht."
Eleanor Friedberger kennt die Mechanismen des Musikgeschäfts. Seit elf Jahren spielt sie mit ihrem Bruder Matthew Friedberger nun in der Band Fiery Furnaces. Nach Bekanntgabe ihrer Solopläne, war das Echo der Fans gewaltig. Viele fragten sich, ob das nun das Ende der Indie-Rock-Band aus Brooklyn bedeute. Eleanor Friedberger beruhigte die Gemüter sofort und bemüht sich seitdem einen Erklärungsversuch für ihr Soloalbum "Last Summer" abzugeben:
"Die Leute haben versucht mir einzureden, dass es bei dem Soloalbum um eine Gegenposition zu meinem Bruder gehe. Es ist schon schwierig, etwas dazu zu sagen, dass nicht das Wort 'Befreiung' benutzt, also dass ich letztendlich von ihm losgekommen bin. Es ist nicht einfach, das zu beschreiben, sodass es nicht klingt, als wolle ich eigentlich von ihm weg. Es ist aber immer eine Art Befreiung, wenn man Veränderung zulässt. Ich mag Veränderungen. Das ist das Beste am Leben."
Besonders intensiv hat Friedberger diese Veränderung beim Touren mit den Fiery Furnaces erlebt. Diverse Jahre war sie zusammen mit ihrem Bruder auf den Bühnen der Welt unterwegs. Viele Städte, viele Menschen, viele Eindrücke. Zurück in New York, stand sie aber auch für ihr Soloalbum nicht still. Sie ging auf Zeitreise:
"Das Album sollte ein wenig aus einer Naivität heraus entstehen. Wenn ich sage, es handelt von der Zeit, als ich zuerst nach New York gezogen bin, dann meine ich damit eher die musikalische Herangehensweise. Ich habe versucht, zum Anfang zurückzugehen. Ich wollte das Musikmachen wieder so genießen, wie es zu der Zeit war, als ich da hingezogen bin. Ich bin damals von der Arbeit gekommen, habe ein paar Drinks zu mir genommen, Musik in meinem Zimmer gespielt und die Aufnahmetaste auf meinem Vierspurgerät gedrückt. Dann habe ich geschaut, was passiert. Es gab keinen Druck, etwas machen zu müssen."
Die Stücke sind mithilfe ihrer Musikerfreunde klassisch instrumentiert und verzichten auf große Effekte. Der Klang ist rein und klar. Stilmäßig spielt Friedberger mit Folk-, Pop-, Rock- und manchmal auch Funkeinflüssen. Diese Verspieltheit vermischt sich in den Texten mit ernsten Erfahrungsberichten. Um Gefühle auszudrücken, orientiert sich die 35-Jährige dabei oft an Orten, die für Erlebnisse stehen:
"Die Orte, die ich in den Songtiteln benutze, sind alle mit schlechten Erinnerungen verknüpft [lacht]. Nicht wirklich schlecht, aber Orte, an denen du dich unwohl und verloren fühlst. Da schwingt etwas Chaotisches mit. Die Orte, die ich in den Songs besuche, sind keine friedlichen und fröhlichen."
Diese Orte liegen alle, bis auf einen, in New York. Jeder erzählt eine eigene Geschichte aus der Vergangenheit. Sie stehen autark für sich. Verbunden werden sie aber dennoch: Mit dem Fahrrad:
"Bei der ersten Zeile im ersten Song, habe ich darüber nachgedacht, wie es war, als ich nach New York gezogen bin und ein Fahrrad bekommen hatte. Es war in meinem ersten Jahr sehr aufregend, Fahrrad zu fahren. Ich hatte dieses kleine Fahrrad, das ich auch in einem anderen Song erwähne. Die erste Zeile lautet: 'Ich kann am besten denken, wenn ich die Brücke herunterfliege'. Ich habe über mich selbst nachgedacht, als ich kurz nach meiner Ankunft in New York auf meinem Fahrrad über die Williamsburg-Brücke gefahren bin. So habe ich damals ein paar Songs geschrieben."
Auch in dem Booklet findet man ein großes Foto, auf dem Eleanor Friedberger mit ihrem Rad posiert. Es strahlt eine 80er-Jahre Ästhetik aus. Wieder also schaut sie auch dort irgendwie zurück, so wie es der Albumtitel "Last Summer", vergangener Sommer, schon andeutet. Das ist musikalisch kein spektakulärer Blick. Überraschungen darf man nicht erwarten. Die Stücke klingen unspektakulär und doch angenehm, fast schon altmodisch. Aber das war genau so beabsichtigt:
"Es ist kein sehr modernes Album. Ich wollte etwas, das sich wie eine Rückkehr anfühlt. Sogar das Albumcoverfoto von mir sollte so wirken, als hätte man es vor 25 oder 35 Jahren gemacht."