Archiv


Verbot für Lasersterne

Funkelnde Sterne erscheinen Laien romantisch – für Astronomen sind sie ein Graus. Denn dann sind die Bilder durch die wabernde Lufthülle unscharf. Seit einigen Jahren versuchen die Astronomen, mit sogenannter adaptiver Optik die störende Luftunruhe weitgehend abzustellen.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Um dies zu erreichen, regen sie mit einem Laserstrahl Natriummoleküle in rund 90 Kilometern Höhe zum Leuchten an. So schaffen sie sich einen künstlichen hellen Stern am Rande ihres jeweiligen Gesichtsfeldes und analysieren dann fortwährend, wie das Licht dieses Kunststerns von der darunter liegenden Atmosphäre verbogen wird.

    Ein Hochleistungsrechner ermittelt daraus die notwendige Verformung eines Korrekturspiegels, der dann den Rest des Gesichtsfeldes entsprechend glättet. Am Ende stehen deutlich schärfere Bilder der kosmischen Objekte.

    Neuerdings sorgt die amerikanische Luftwaffe über das von ihr geführte Weltraumkommando jedoch für Ärger und Unruhe unter den Astronomen. Um die empfindlichen Detektoren ihrer Spionage-Satelliten zu schützen, verlangt die Luftwaffe Unterbrechungen des Laserbetriebs, sobald ein Satellit auch nur annähernd ein gerade durchmustertes Himmelsareal passiert.

    Obwohl ein solcher Satellit innerhalb von Sekundenbruchteilen den Laserstrahl durchfliegt, müssen die Gerätschaften der Astronomen jeweils für etliche Sekunden abgeschaltet werden. Das führt zunehmend zu Ausfällen bei den ohnehin knapp bemessenen Beobachtungszeiten. Trotzdem sollen diese Beschränkungen nach dem Willen der amerikanischen Luftwaffe noch ausgedehnt werden.

    Verbot für Lasersterne

    Mehr zur adaptiven Optik