Jeder Deutsche isst im Durchschnitt 15,6 kg Fisch pro Jahr – besonders beliebt sind Alaska-Seelachs, Hering, Lachs, Thunfisch und Pangasius. Doch die Fischbestände schrumpfen dramatisch, gerade Scholle, Rotbarsch oder Blauflossen-Thunfisch sind vom Aussterben bedroht. Zwischenzeitlich reagieren Supermärkte und Discounter auf die Bedrohung der Fischbestände – sagt Iris Menn, Meeresbiologin bei Greenpeace:
"Als wir 2007 mit der Arbeit angefangen haben, hatten wir ein Unternehmen, das sich überhaupt mit Fisch und Nachhaltigkeit auseinandergesetzt haben. Nun haben wir zehn Unternehmen, die sich eine schriftliche Einkaufspolitik für ihr Unternehmen festgesetzt haben, nach der sie in Zukunft ihren Fisch einkaufen wollen."
Die Änderung der Einkaufspolitik und die Einführung bestimmter Kriterien sind ein erster Schritt in die richtige Richtung, so die Umweltschützerin.
"Das sind Kriterien zur Nachhaltigkeit. Das heißt, sie gucken nun: Ist der Bestand des Fisches gesund, der nachher im Produkt landet. Manche der Unternehmen ziehen auch die Fangmethode mit ein. Das heißt, es gibt gewisse Kriterien, nach denen das Unternehmen entscheidet, das ist für mich ein nachhaltiges Fischprodukt."
So seien Aal, Rotbarsch, Scholle, der Blauflossen-Thunfisch oder Heilbutt in fünf Supermarktketten nicht mehr im Sortiment. Ein erster Schritt in die richtige Richtung. Greenpeace hat vor drei Jahren erstmals einen Fragebogen an einzelne Handelsketten geschickt, wo die Unternehmen ihren Fischeinkauf näher erläutern sollten. Die Zusammenarbeit verlief am Anfang …
"… sehr zögerlich. Am Anfang hatten wir viele Steine im Weg. Wir haben sogar, als wir die Unternehmen am Anfang angeschrieben haben, wurden diese von ihrem übergeordneten Verband aufgefordert, doch nicht mit uns zu sprechen. Dann haben sich die Unternehmen doch dem Dialog gestellt. Das war zögerlich, hat dann aber über die letzten drei Jahre gut funktioniert. Wir haben eigentlich nur ein Unternehmen, Aldi Nord, mit dem kein persönlicher Dialog stattfindet, ausschließlich über Briefaustausch."
Matthias Keller ist Sprecher des Bundesverbandes der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels. Aus wirtschaftlicher Sicht ist das Aussterben einzelner Fischbestände ebenfalls ein Thema:
"Es ist ein existenzielles Thema. Denn wenn wir heute nicht für eine nachhaltige Fischerei sorgen, dann haben wir morgen keinen Fisch mehr. Und deshalb ist das für uns das Topthema."
Die Initiative von Greenpeace bewertet der Verband erst einmal positiv, so Keller …
"... aber das System, mit dem Greenpeace die Supermärkte bewertet, hat noch einige zum Teil eklatante Fehler. Wie zum Beispiel, dass man Fischarten auslisten kann, die aber dennoch nachhaltig befischt worden sind. Und dafür gibt es Meerespunkte. Das kann es wohl nicht sein."
Nach Meinung des Bundesverbands der Fischindustrie müsste Greenpeace sich mehr dem internationalen Standard, sprich: dem Siegel des Marine Stewardship Council öffnen. Bislang gehen die Vorgaben dieses internationalen Gütesiegels für nachhaltigen Fischfang den Umweltschützern nicht weit genug:
"Hier gibt es eine unbegründete Skepsis. Des weiteren muss Greenpeace auch bereit sein, im Dialog mit Forschern deren Erkenntnisse zu akzeptieren. Hier wird immer wieder der Fehler gemacht, auch in der Bewertung. Und da sehen wir einen enormen Handlungsbedarf."
Um verantwortungsvoll Fisch einzukaufen, sind die Verbraucher auf den Handel angewiesen. Welche Supermarktketten herausstechen, erklärt Iris Menn:
"Das Ranking wird angeführt von Kaufland und Norma. Die haben ihre Position getauscht. Norma war immer Ranking-Anführer, nun ist es Kaufland. Gefolgt dieses Jahr von Lidl und Aldi Süd. Und dann haben wir einen relativ großen Bereich im Mittelfeld. Das ist Rewe, Edeka, Metro, Bünting."
Auch wenn Greenpeace allgemein eine positive Bilanz ob der Entwicklungen zieht, seien nun Verbesserungen in der konkreten Umsetzung notwendig.
"Als wir 2007 mit der Arbeit angefangen haben, hatten wir ein Unternehmen, das sich überhaupt mit Fisch und Nachhaltigkeit auseinandergesetzt haben. Nun haben wir zehn Unternehmen, die sich eine schriftliche Einkaufspolitik für ihr Unternehmen festgesetzt haben, nach der sie in Zukunft ihren Fisch einkaufen wollen."
Die Änderung der Einkaufspolitik und die Einführung bestimmter Kriterien sind ein erster Schritt in die richtige Richtung, so die Umweltschützerin.
"Das sind Kriterien zur Nachhaltigkeit. Das heißt, sie gucken nun: Ist der Bestand des Fisches gesund, der nachher im Produkt landet. Manche der Unternehmen ziehen auch die Fangmethode mit ein. Das heißt, es gibt gewisse Kriterien, nach denen das Unternehmen entscheidet, das ist für mich ein nachhaltiges Fischprodukt."
So seien Aal, Rotbarsch, Scholle, der Blauflossen-Thunfisch oder Heilbutt in fünf Supermarktketten nicht mehr im Sortiment. Ein erster Schritt in die richtige Richtung. Greenpeace hat vor drei Jahren erstmals einen Fragebogen an einzelne Handelsketten geschickt, wo die Unternehmen ihren Fischeinkauf näher erläutern sollten. Die Zusammenarbeit verlief am Anfang …
"… sehr zögerlich. Am Anfang hatten wir viele Steine im Weg. Wir haben sogar, als wir die Unternehmen am Anfang angeschrieben haben, wurden diese von ihrem übergeordneten Verband aufgefordert, doch nicht mit uns zu sprechen. Dann haben sich die Unternehmen doch dem Dialog gestellt. Das war zögerlich, hat dann aber über die letzten drei Jahre gut funktioniert. Wir haben eigentlich nur ein Unternehmen, Aldi Nord, mit dem kein persönlicher Dialog stattfindet, ausschließlich über Briefaustausch."
Matthias Keller ist Sprecher des Bundesverbandes der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels. Aus wirtschaftlicher Sicht ist das Aussterben einzelner Fischbestände ebenfalls ein Thema:
"Es ist ein existenzielles Thema. Denn wenn wir heute nicht für eine nachhaltige Fischerei sorgen, dann haben wir morgen keinen Fisch mehr. Und deshalb ist das für uns das Topthema."
Die Initiative von Greenpeace bewertet der Verband erst einmal positiv, so Keller …
"... aber das System, mit dem Greenpeace die Supermärkte bewertet, hat noch einige zum Teil eklatante Fehler. Wie zum Beispiel, dass man Fischarten auslisten kann, die aber dennoch nachhaltig befischt worden sind. Und dafür gibt es Meerespunkte. Das kann es wohl nicht sein."
Nach Meinung des Bundesverbands der Fischindustrie müsste Greenpeace sich mehr dem internationalen Standard, sprich: dem Siegel des Marine Stewardship Council öffnen. Bislang gehen die Vorgaben dieses internationalen Gütesiegels für nachhaltigen Fischfang den Umweltschützern nicht weit genug:
"Hier gibt es eine unbegründete Skepsis. Des weiteren muss Greenpeace auch bereit sein, im Dialog mit Forschern deren Erkenntnisse zu akzeptieren. Hier wird immer wieder der Fehler gemacht, auch in der Bewertung. Und da sehen wir einen enormen Handlungsbedarf."
Um verantwortungsvoll Fisch einzukaufen, sind die Verbraucher auf den Handel angewiesen. Welche Supermarktketten herausstechen, erklärt Iris Menn:
"Das Ranking wird angeführt von Kaufland und Norma. Die haben ihre Position getauscht. Norma war immer Ranking-Anführer, nun ist es Kaufland. Gefolgt dieses Jahr von Lidl und Aldi Süd. Und dann haben wir einen relativ großen Bereich im Mittelfeld. Das ist Rewe, Edeka, Metro, Bünting."
Auch wenn Greenpeace allgemein eine positive Bilanz ob der Entwicklungen zieht, seien nun Verbesserungen in der konkreten Umsetzung notwendig.