
Bei den Schokoladentafeln von Milka handelt es sich der Initiative zufolge um eine "Mogelpackung". Die Tafeln wögen inzwischen nur noch 90 Gramm statt wie zuvor 100 Gramm. Die Kunden gingen davon aus, dass sich die Füllmenge nicht verändert habe. Der Unterschied zwischen den Schokoladentafeln sei nur im direkten Vergleich zu erkennen, so die Verbraucherschützer. Die Milka-Schokolade wurde in einer Abstimmung der Organisation Foodwatch zur "dreistesten Werbelüge des Jahres" gewählt.
Hersteller verweist auf höhere Kosten
Mondelez hatte Mitte Juli erklärt, die Kakaopreise und die Kosten in der gesamten Lieferkette seien massiv gestiegen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, habe das Unternehmen "wohlüberlegte Maßnahmen" ergreifen müssen. Das neue Gewicht der Tafeln werde deutlich auf der Verpackung angegeben, auch seien die Verbraucher in den Onlinenetzwerken informiert worden.
Verbraucherzentrale: Politik muss Regeln schaffen
"Ein winziger Zahlenaufdruck, der zudem noch von Kartonlaschen verborgen wird, reicht nicht aus. Wer weniger Ware in gleicher Verpackung anbietet, muss klar und unübersehbar darauf hinweisen", betont der Lebensmittel-Experte der Verbraucherzentrale, Valet. Er fordert von der Bundesregierung verbindliche Vorgaben zu schrumpfenden Packungsinhalten. Hersteller sollten seiner Ansicht nach dazu verpflichtet werden, für mindestens sechs Monate einen Warnhinweis anzubringen. Die Packungsgröße müsse außerdem mit dem Inhalt kleiner werden.
Diese Nachricht wurde am 01.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.