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Frühkindliche Bildung
Verdi fordert Bundeskanzler Scholz auf: "Kita-Misere" endlich zur Chefsache machen

Die Gewerkschaft Verdi hat Bundeskanzler Scholz angesichts der vielfach angespannten Lage von Kindertagesstätten zum Handeln aufgefordert.

    Christine Behle, stellvertretenden Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin für den bundesweiten Rahmentarifvertrag, spricht während des Warnstreiks im Öffentlichen Nahverkehr vor dem Betriebshof der Potsdamer Verkehrsbetriebe.
    Christine Behle, stellvertretenden Verdi-Vorsitzende. (Archivbild) (dpa/ZB/Soeren Stache)
    Die Kita-Misere müsse endlich zur Chefsache werden, erklärte die stellvertretende Vorsitzende Behle. Seit Jahren werde auf die Probleme hingewiesen, ohne dass sich in der Politik ein Umdenken zeige. Für Donnerstag kündigte Verdi weitere Mahnwachen unter anderem vor dem Kanzleramt an. Auch die Diakonie sprach von politischem Versagen. Es sei ein Armutszeugnis, dass zehn Jahre nach Einführung des Rechtsanspruchs noch immer nicht für jedes Kind ein Platz in einer Kita angeboten werden könne. Der Deutsche Kitaverband drängte auf Bürokratieabbau. Die Vorsitzende Weegmann sagte im Sender SWR, weniger Vorschriften zum Beispiel beim Brandschutz würden Entspannung bringen. Der Deutsche Städtetag rief die Länder auf, Ausbildungskapazitäten zu erhöhen.
    Nach Berechnungen der Bertelsmann Stiftung fehlen bundesweit fast 430.000 Kita-Plätze. Mehr als zwei Drittel der Kinder würden zudem mit einem "nicht kindgerechten" Personalschlüssel betreut, hieß es anlässlich einer heute vorgelegten Studie.
    Diese Nachricht wurde am 28.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.