"Einerseits hat sie Recht, Regeln sind Regeln. Aber der Ton macht die Musik, und sie hat sich im Ton vergriffen."
"Sie war viel zu schnell. Sie hätte sich mehr Zeit lassen sollen."
"Es war doch seit langem bekannt, das Hirsi Ali unter falschem Namen einreiste!.Frau Verdonk tut nur so, als habe sie das nicht gewusst. Sie hat sich unglaubwürdig gemacht."
Niederländer über ihre Immigrationsministerin Rita Verdonk. Der 51-Jährigen wird vorgeworfen, sich auf Kosten ihrer Parteigenossin Ayaan Hirsi Ali als harte, konsequente Politikerin profilieren zu wollen. Denn Verdonk möchte die Rechtsliberalen bei den Parlamentswahlen im nächsten Jahr nur allzu gerne als Spitzenkandidatin in den Wahlkampf führen. Bislang standen alle Ampeln auf Grün: Die ehemalige Gefängnisdirektorin schlug ihren wichtigsten Konkurrenten, den 39 Jahre alten Staatssekretär Mark Rutte, um Längen. Nun jedoch hat Rutte aufgeholt und gilt als Favorit: Letzten Umfragen zufolge liegt er bei 52 Prozent und Verdonk nur noch bei 46.
Was der "Eisernen Rita", so ihr Beiname, am meisten angekreidet wird: Innerhalb von nur 48 Stunden stand für sie fest, dass Hirsi Ali die niederländische Staatsbürgerschaft entzogen werden müsse. Damit überraschte sie selbst Premierminister Balkenende.
Kollegen hatten sie darum gebeten, zu warten und Hirsi Ali erst die Gelegenheit zu geben, sich zu den Vorwürfen zu äußern. Doch diese Chance ließ Verdonk ihrer Parteigenossin nicht, Finanzminister Zalm konnte seine Wut kaum unterdrücken.
Jahrelang, so schimpfte er, habe kein Hahn danach gekräht, wie Hirsi Ali zu ihrem Pass gekommen sei. Nun werde er ihr innerhalb von 48 Stunden abgenommen. Dieses Tempo sei er von der Ausländerbehörde nicht gewöhnt.
Während einer dramatischen Parlamentsdebatte, die bis tief in die Nacht hinein dauerte, wurde Verdonk regelrecht in die Knie gezwungen. Sie hatte das gesamte Parlament gegen sich. In den nächsten sechs Wochen muss sie nachprüfen, ob es nicht doch eine Möglichkeit gibt, Hirsi Ali ihren Pass zurückzugeben. Und falls nicht, muss sie dafür sorgen, dass sie einen neuen Antrag stellen kann. Nur widerwillig gab Verdonk nach:
"Ich werde sehen, wieviel Spielraum mir bleibt. "
Kaum jemand wollte ihr glauben, erst durch die angeblichen Enthüllungen eines TV-Magazins letzte Woche erfahren zu haben, dass Hirsi Ali unter falschem Namen einreiste: In Wirklichkeit heißt sie Magan. Denn Hirsi Ali selbst hatte das mehrmals in den Medien unumwunden zugegeben. Sie informierte auch ihre Partei darüber, bevor sie Mitglied wurde. Für ihre E-Mail-Adresse benutzte sie ihren richtigen Familiennamen Magan. Doch davon will Verdonk nichts gewusst haben, obwohl sie eng mit Hirsi Ali zusammenarbeitete.
Sie kenne ihre E-Mail-Adresse nicht, sie schicke ihr nie E-Mails, beteuerte Verdonk, als sie bei der Parlamentsdebatte scharf angegriffen wurde.
Auch niederländische Intellektuelle lassen kein gutes Haar an Verdonk. "Sie hat bewiesen, dass sie für immer eine Gefängnisdirektorin bleiben wird und auch unser Land wie eine Strafanstalt leiten will", so Schriftsteller Leon de Winter. Und EU-Kommissarin Nellie Kroes will, dass Verdonk sofort ihren Namen von ihrer Kampagnewebsite entfernt: "Ich unterstütze ihre Kandidatur nicht länger", so das prominente VVD-Parteimitglied. "Und ich schäme mich für mein Land."
Nur Ayaan Hirsi Ali selbst ließ sich nicht verleiten, auch nur ein negatives Wort über Verdonk zu verlieren:
"Ich mag Rita noch immer", sagte sie. "Ich habe gelernt, Politisches und Persönliches zu trennen."
"Sie war viel zu schnell. Sie hätte sich mehr Zeit lassen sollen."
"Es war doch seit langem bekannt, das Hirsi Ali unter falschem Namen einreiste!.Frau Verdonk tut nur so, als habe sie das nicht gewusst. Sie hat sich unglaubwürdig gemacht."
Niederländer über ihre Immigrationsministerin Rita Verdonk. Der 51-Jährigen wird vorgeworfen, sich auf Kosten ihrer Parteigenossin Ayaan Hirsi Ali als harte, konsequente Politikerin profilieren zu wollen. Denn Verdonk möchte die Rechtsliberalen bei den Parlamentswahlen im nächsten Jahr nur allzu gerne als Spitzenkandidatin in den Wahlkampf führen. Bislang standen alle Ampeln auf Grün: Die ehemalige Gefängnisdirektorin schlug ihren wichtigsten Konkurrenten, den 39 Jahre alten Staatssekretär Mark Rutte, um Längen. Nun jedoch hat Rutte aufgeholt und gilt als Favorit: Letzten Umfragen zufolge liegt er bei 52 Prozent und Verdonk nur noch bei 46.
Was der "Eisernen Rita", so ihr Beiname, am meisten angekreidet wird: Innerhalb von nur 48 Stunden stand für sie fest, dass Hirsi Ali die niederländische Staatsbürgerschaft entzogen werden müsse. Damit überraschte sie selbst Premierminister Balkenende.
Kollegen hatten sie darum gebeten, zu warten und Hirsi Ali erst die Gelegenheit zu geben, sich zu den Vorwürfen zu äußern. Doch diese Chance ließ Verdonk ihrer Parteigenossin nicht, Finanzminister Zalm konnte seine Wut kaum unterdrücken.
Jahrelang, so schimpfte er, habe kein Hahn danach gekräht, wie Hirsi Ali zu ihrem Pass gekommen sei. Nun werde er ihr innerhalb von 48 Stunden abgenommen. Dieses Tempo sei er von der Ausländerbehörde nicht gewöhnt.
Während einer dramatischen Parlamentsdebatte, die bis tief in die Nacht hinein dauerte, wurde Verdonk regelrecht in die Knie gezwungen. Sie hatte das gesamte Parlament gegen sich. In den nächsten sechs Wochen muss sie nachprüfen, ob es nicht doch eine Möglichkeit gibt, Hirsi Ali ihren Pass zurückzugeben. Und falls nicht, muss sie dafür sorgen, dass sie einen neuen Antrag stellen kann. Nur widerwillig gab Verdonk nach:
"Ich werde sehen, wieviel Spielraum mir bleibt. "
Kaum jemand wollte ihr glauben, erst durch die angeblichen Enthüllungen eines TV-Magazins letzte Woche erfahren zu haben, dass Hirsi Ali unter falschem Namen einreiste: In Wirklichkeit heißt sie Magan. Denn Hirsi Ali selbst hatte das mehrmals in den Medien unumwunden zugegeben. Sie informierte auch ihre Partei darüber, bevor sie Mitglied wurde. Für ihre E-Mail-Adresse benutzte sie ihren richtigen Familiennamen Magan. Doch davon will Verdonk nichts gewusst haben, obwohl sie eng mit Hirsi Ali zusammenarbeitete.
Sie kenne ihre E-Mail-Adresse nicht, sie schicke ihr nie E-Mails, beteuerte Verdonk, als sie bei der Parlamentsdebatte scharf angegriffen wurde.
Auch niederländische Intellektuelle lassen kein gutes Haar an Verdonk. "Sie hat bewiesen, dass sie für immer eine Gefängnisdirektorin bleiben wird und auch unser Land wie eine Strafanstalt leiten will", so Schriftsteller Leon de Winter. Und EU-Kommissarin Nellie Kroes will, dass Verdonk sofort ihren Namen von ihrer Kampagnewebsite entfernt: "Ich unterstütze ihre Kandidatur nicht länger", so das prominente VVD-Parteimitglied. "Und ich schäme mich für mein Land."
Nur Ayaan Hirsi Ali selbst ließ sich nicht verleiten, auch nur ein negatives Wort über Verdonk zu verlieren:
"Ich mag Rita noch immer", sagte sie. "Ich habe gelernt, Politisches und Persönliches zu trennen."