Mittwoch, 01. Mai 2024

Rechtsextremes Geheimtreffen zu Abschiebe-Plan
"Verein Deutsche Sprache" erwägt Ausschluss von Vorstandsmitglied Schröder

Nach Enthüllungen über ein rechtsextremes Treffen zu massenhaften Abschiebungen erwägt der Verein Deutsche Sprache den Ausschluss seines Vorstandsmitglieds Silke Schröder.

13.01.2024
    Ein Banner mit der Aufschrift "Verein Deutsche Sprache Das weltweite Netz der deutschen Sprache" ist während der 20. Verleihung des Kulturpreises Deutsche Sprache aufgebaut. D
    Der Verein Deutsche Sprache distanziert sich von dem rechtsextremen Geheimtreffen, an dem laut Berichten auch eines seiner Vorstandsmitglieder teilgenommen hatte. (picture alliance / dpa / Sebastian Gollnow)
    Der Vorsitzende Walter Krämer teilte der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit, in der kommenden Woche werde in einer Vorstandssitzung über einen Ausschlussantrag entschieden. Er bestätigte außerdem einen Bericht des Deutschlandfunks, wonach der Philosoph Peter Sloterdijk den Verein verlassen hat. Zuvor hatte der Kabarettist Dieter Hallervorden, der dem Verein angehört, Schröder zum sofortigen Austritt aufgefordert.
    Das Recherchezentrum Correctiv hatte über das Geheimtreffen berichtet und Schröder als eine der Teilnehmerinnen benannt. Der VDS hatte daraufhin auf seiner Homepage erklärt, es habe sich um eine private Angelegenkeit Schröders gehandelt, die nicht mit dem Verein abgesprochen oder von diesem autorisiert worden sei. Der VDS unterstütze keine Aktionen, die nicht mit dem Grundgesetz vereinbar seien und lehne Diskriminierungen jeder Form ab. Dem Verein wurde in der Vergangenheit wiederholt eine Nähe zu rechten Gruppierungen wie der AfD vorgeworfen.
    Der Correctiv-Recherche zufolge hatten im November Rechtsextreme im Potsdamer Landhaus Adlon in geheimer Runde über Pläne zu großangelegten Ausweisungen von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte beraten.
    Diese Nachricht wurde am 13.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.