Datenschutz von Dopingsündern
Vereinigung Athleten Deutschland kritisiert Nada

Die Vereinigung Athleten Deutschland reagiert mit Sorge auf einen Bericht der ARD, wonach die Nationale Anti Doping Agentur seit Jahren keinerlei Namen von überführten Dopingsündern veröffentlicht. Die jüngste Berichterstattung offenbare eine gefährliche Grauzone zwischen Transparenzpflichten und Datenschutz, teilten die Athletenvertreter auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

    Ein Anhänger mit der Aufschrift: Nada Doping Control, Property of the National Anti Doping Agency Germany.
    Die Nada wird von den Vereinigten Athleten Deutschland kritisiert (Archivbild). (dpa / picture alliance / Oliver Zimmermann)
    "Entscheidungen über Dopingsperren müssen nachvollziehbar sein, um saubere Athletinnen und Athleten zu schützen und die Integrität des Wettbewerbs zu wahren", schrieb die Vereinigung. Dieser Zustand bestehe ungelöst seit Jahren fort und sorge für fehlende Rechtssicherheit im Anti-Doping-Kampf.
    Laut ARD-Bericht sollen etwa 90 Prozent der Fälle in den vergangenen fünf Jahren seit 2020 nicht öffentlich geworden sein. Es handelt sich laut "Sportschau"-Berechnungen um eine Zahl zwischen 70 und 130 Dopern. Die Nada beruft sich dabei auf rechtliche Risiken und den Datenschutz. Außerdem erklärte sie, dass alle Verstöße gegen die Anti-Doping-Bestimmungen in anonymisierter Form im Jahresbericht genannt würden. Alle zuständigen Stellen würden zeitnah und umfassend informiert, hieß es in einer Stellungnahme.

    18 olympische Sportarten offenbar betroffen

    Fälle wurden demnach in der jüngeren Vergangenheit nicht selbst veröffentlicht, sondern erst eingeräumt, wenn es medial konkrete Nachfragen zu namentlich bekanntgewordenen Fällen gab. Betroffen sind laut ARD Athleten aus mindestens 18 olympischen Sportarten. Keine Angaben macht der Sender darüber, wie bekannt und erfolgreich die überführten Athleten aus diesen Sportarten sind.
    Diese Nachricht wurde am 27.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.