
Im Kern geht es um die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 an Deutschland und die Frage, ob dabei alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Im Mittelpunkt steht eine Zahlung in Höhe von 6,7 Millionen Euro des Deutschen Fußballbundes über den Weltverband FIFA an den inzwischen gestorbenen Unternehmer Louis-Dreyfus.
Das Geld wurde als Beitrag für eine Gala zur WM 2006 deklariert, die aber nie stattfand. Im Jahr 2002 hatte Franz Beckenbauer in seiner Funktion als WM-Organisationschef ein Darlehen von Louis-Dreyfus in gleicher Höhe erhalten, das letztlich auf Konten des einstigen FIFA-Finanzfunktionärs Mohamed bin Hammam verschwand.
Verfahren war bereits eingestellt worden
Dass sich jetzt doch noch ein deutsches Gericht mit der juristischen Aufarbeitung der Vorgänge beschäftigt, war bis vor einiger Zeit nicht absehbar. Ein Verfahren in der Schweiz war aufgrund der Verjährung eingestellt worden. Auch das Landgericht Frankfurt hatte sein bis dahin laufendes Verfahren daraufhin eingestellt. Die höhere Instanz, das Oberlandesgericht Frankfurt, entschied allerdings, dass das Verfahren weitergeführt werden muss.
Konkret wirft die Staatsanwaltschaft den drei Angeklagten Hinterziehung beziehungsweise Beihilfe zur Hinterziehung von Körperschaftssteuer, Solidarzuschlag, Gewerbesteuer und Umsatzsteuer vor. Zwanziger, Niersbach und Schmidt haben bisher alle Vorwürfe zurückgewiesen.
Diese Nachricht wurde am 08.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.