Von seinen Biografen wird er schon von seiner Konstitution her als eher schwach und nach allzu strenger väterlicher Erziehung als wenig durchsetzungfähig dargestellt. Neben Liszt und Wagner, der eine wie der andere ein Genie und ein ebenso guter Geniedarsteller, hatte so jemand vermutlich kaum eine Chance. Dabei lebte Reinecke keineswegs nur als musikalischer Poet im stillen Kämmerlein, sondern begegnete schon in der ersten Hälfte seines 86 Jahre langen Lebens vielen wichtigen Größen des Musiklebens: Mendelssohn und Schumann, Liszt, Berlioz und Brahms. Und übernahm mit 36 Jahren ein Amt, das auch heute noch zu den besseren Adressen der Republik gehört: Kapellmeister am Leipziger Gewandhaus. 35 Jahre hatte er dieses Amt inne, länger als irgendjemand vor oder nach ihm. Auch als Pianist, Kompositionsprofessor und Musikschriftsteller war er gefragt- dennoch traf ein, was er selbst düster vorausgeahnt hatte: er wurde bald nach seinem Tode 1910 mehr oder weniger vergessen.
* Musikbeispiel: Carl Reinecke - Marcia aus: Serenade g-moll für Streichorchester, op. 242
Das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim hat jetzt bei der Plattenfirma ebs records drei Werke von Carl Reinecke eingespielt: eine Serenade g-moll für Streichorchester, das Konzertstück B-Dur für Klavier und Orchester und die "12 Tonbilder", wiederum für Streichorchester. Die Serenade trägt bereits die hohe Opus-Zahl 242; Reineckes letztes bedeutendes Werk, ein Streichquartett von 1909, ist Werk Nr. 287. Reinecke war also als Komponist äußerst produktiv - und das in fast allen Gattungen: Oper, Operette, Orchesterwerke, Konzerte, Kammermusik, Klaviermusik, Chormusik. Am erfolgreichsten zu Lebzeiten war er mit den Klavierwerken und vor allem den Märchensingspielen und Kinderliedern - hier kam er einer großen Nachfrage im damals weit verbreiteten bürgerlich-häuslichen Musikleben entgegen. Waren durch die Romantik Märchen- und Mythenstoffe ohnehin in Mode gekommen, hatten diese Kompositionen bei Reinecke auch noch einen gewissen privaten, biografischen Hintergrund: Immerhin hatte er aus drei Ehen insgesamt neun Kinder. Der Erfolg dieser Werke veranlasste ihn dann auch zu mancherlei Weiterverwendung. So fasste er 1887 Klavierstücke, Sololieder, Stücke aus Märchenopern und anderes zu "12 Tonbildern" zusammen und instrumentierte alles für Streichorchester. Hier erweist sich Reinecke als wahrer Meister der kleinen Form. Und als Wegbereiter einer volksliednahen Musik, die dann vor allem nordische Komponisten aufgriffen und weiterführten. Kein Wunder, denn drei von ihnen, Svendsen, Sinding und Edvard Grieg, haben bei Reinecke in Leipzig studiert…
* Musikbeispiel: Carl Reinecke - aus: 12 Tonbilder für Streichorchester
Soweit das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim mit einigen der "12 Tonbilder für Streichorchester" von Carl Reinecke. Dieses Orchester besteht aus einem Kern von vierzehn Musikern, die aus sieben verschiedenen Ländern kommen und eins der ganz wenigen Fulltime-Kammerorchester bilden. Durch diese ständige Zusammenarbeit wird eine außergewöhnliche Homogenität und Flexibilität des Klangbildes möglich, die auch in größerer Besetzung mit Bläsern und weiteren Streichern aus einem festen Musikerstamm erhalten bleibt.
Gegründet wurde das Südwestdeutsche Kammerorchester im Jahre 1950 von dem Hindemith-Schüler Friedrich Tilegant. Rasch fand das Ensemble internationale Anerkennung: Man sprach vom "Tilegant-Klang", der bei Festspielen, auf weltweiten Konzertreisen und auch auf zahlreichen Schallplatten zu hören war. Maurice André, Dietrich Fischer-Dieskau, Frans Brüggen und Yehudi Menuhin waren nur einige der musikalischen Größen, mit denen das "Südwestdeutsche" zusammenarbeitete.
Nach der Tilegant-Ära, die 1968 mit dem Tod des Gründers zu Ende ging, wurde das Orchester vor allem durch den Wiener Paul Angerer und den aus der großen tschechischen Musiktradition stammenden Vladislav Czarnecki geprägt. Seit der Spielzeit 2002/2003 wirkt der junge deutsche Dirigent Sebastian Tewinkel als neuer Künstlerischer Leiter.
Auch heute musiziert das Kammerorchester mit Solisten von Weltruf wie Gidon Kremer, Rudolf Buchbinder, Christian Tetzlaff, Sabine Meyer, Frank Peter Zimmermann, Mischa Maisky oder Anatol Ugorski. Mit ihnen und einer ganzen Reihe viel versprechender Nachwuchskünstler war es in den letzten Jahren in ganz Europa, in den USA und Japan zu Gast. Hören Sie zum Abschluss aus der Carl-Reinecke-CD dieses Orchesters noch den letzten, dritten Teil des durchkomponierten Konzertstücks für Klavier und Orchester. Solistin ist hier Sontraud Speidel, Konzertpianistin und Professorin an der Staatlichen Hochschule für Musik in Karlsruhe. Sie kann hier ihre solistische Virtuosität entfalten, wobei das Streichorchester in den Klangfarben durch Flöte, Klarinette und Horn erweitert ist.
* Musikbeispiel: Carl Reinecke -Ausschnitt 3. Satz aus: Konzertstück B-Dur für Klavier und Orchester, op. 33
Carl Reinecke: Serenade g-moll/12 Tonbilder/Konzertstück B-dur
Sontraud Speidel, Klavier
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim
Leitung: Vladislav Czarnecki
Label: ebs records
Labelcode: LC 08494
Bestellnr.: ebs 6118
* Musikbeispiel: Carl Reinecke - Marcia aus: Serenade g-moll für Streichorchester, op. 242
Das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim hat jetzt bei der Plattenfirma ebs records drei Werke von Carl Reinecke eingespielt: eine Serenade g-moll für Streichorchester, das Konzertstück B-Dur für Klavier und Orchester und die "12 Tonbilder", wiederum für Streichorchester. Die Serenade trägt bereits die hohe Opus-Zahl 242; Reineckes letztes bedeutendes Werk, ein Streichquartett von 1909, ist Werk Nr. 287. Reinecke war also als Komponist äußerst produktiv - und das in fast allen Gattungen: Oper, Operette, Orchesterwerke, Konzerte, Kammermusik, Klaviermusik, Chormusik. Am erfolgreichsten zu Lebzeiten war er mit den Klavierwerken und vor allem den Märchensingspielen und Kinderliedern - hier kam er einer großen Nachfrage im damals weit verbreiteten bürgerlich-häuslichen Musikleben entgegen. Waren durch die Romantik Märchen- und Mythenstoffe ohnehin in Mode gekommen, hatten diese Kompositionen bei Reinecke auch noch einen gewissen privaten, biografischen Hintergrund: Immerhin hatte er aus drei Ehen insgesamt neun Kinder. Der Erfolg dieser Werke veranlasste ihn dann auch zu mancherlei Weiterverwendung. So fasste er 1887 Klavierstücke, Sololieder, Stücke aus Märchenopern und anderes zu "12 Tonbildern" zusammen und instrumentierte alles für Streichorchester. Hier erweist sich Reinecke als wahrer Meister der kleinen Form. Und als Wegbereiter einer volksliednahen Musik, die dann vor allem nordische Komponisten aufgriffen und weiterführten. Kein Wunder, denn drei von ihnen, Svendsen, Sinding und Edvard Grieg, haben bei Reinecke in Leipzig studiert…
* Musikbeispiel: Carl Reinecke - aus: 12 Tonbilder für Streichorchester
Soweit das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim mit einigen der "12 Tonbilder für Streichorchester" von Carl Reinecke. Dieses Orchester besteht aus einem Kern von vierzehn Musikern, die aus sieben verschiedenen Ländern kommen und eins der ganz wenigen Fulltime-Kammerorchester bilden. Durch diese ständige Zusammenarbeit wird eine außergewöhnliche Homogenität und Flexibilität des Klangbildes möglich, die auch in größerer Besetzung mit Bläsern und weiteren Streichern aus einem festen Musikerstamm erhalten bleibt.
Gegründet wurde das Südwestdeutsche Kammerorchester im Jahre 1950 von dem Hindemith-Schüler Friedrich Tilegant. Rasch fand das Ensemble internationale Anerkennung: Man sprach vom "Tilegant-Klang", der bei Festspielen, auf weltweiten Konzertreisen und auch auf zahlreichen Schallplatten zu hören war. Maurice André, Dietrich Fischer-Dieskau, Frans Brüggen und Yehudi Menuhin waren nur einige der musikalischen Größen, mit denen das "Südwestdeutsche" zusammenarbeitete.
Nach der Tilegant-Ära, die 1968 mit dem Tod des Gründers zu Ende ging, wurde das Orchester vor allem durch den Wiener Paul Angerer und den aus der großen tschechischen Musiktradition stammenden Vladislav Czarnecki geprägt. Seit der Spielzeit 2002/2003 wirkt der junge deutsche Dirigent Sebastian Tewinkel als neuer Künstlerischer Leiter.
Auch heute musiziert das Kammerorchester mit Solisten von Weltruf wie Gidon Kremer, Rudolf Buchbinder, Christian Tetzlaff, Sabine Meyer, Frank Peter Zimmermann, Mischa Maisky oder Anatol Ugorski. Mit ihnen und einer ganzen Reihe viel versprechender Nachwuchskünstler war es in den letzten Jahren in ganz Europa, in den USA und Japan zu Gast. Hören Sie zum Abschluss aus der Carl-Reinecke-CD dieses Orchesters noch den letzten, dritten Teil des durchkomponierten Konzertstücks für Klavier und Orchester. Solistin ist hier Sontraud Speidel, Konzertpianistin und Professorin an der Staatlichen Hochschule für Musik in Karlsruhe. Sie kann hier ihre solistische Virtuosität entfalten, wobei das Streichorchester in den Klangfarben durch Flöte, Klarinette und Horn erweitert ist.
* Musikbeispiel: Carl Reinecke -Ausschnitt 3. Satz aus: Konzertstück B-Dur für Klavier und Orchester, op. 33
Carl Reinecke: Serenade g-moll/12 Tonbilder/Konzertstück B-dur
Sontraud Speidel, Klavier
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim
Leitung: Vladislav Czarnecki
Label: ebs records
Labelcode: LC 08494
Bestellnr.: ebs 6118