Archiv


Vergleichende Weltkulturgeschichte statt eurozentristische Fokussierung

Seit dem 11. September sind Islamwissenschafter gefragte Experten. Doch nicht nur wenn's um Politik geht, auch bei kulturellen Fragen könnte das Interesse kaum größer sein. Nun hat die Ludwig-Maximilians-Universität München neue Akzente gesetzt: Sie richtete im Department Kunstwissenschaften erstmals eine Professur für Islamische Kunst ein. Seit dem Sommersemester lehrt und forscht Professor Dr. Avinoam Shalem am Institut für Kunstgeschichte. Das Neuartige an der Professur ist, dass hier die Geschichte der Islamischen Kunst im Rahmen der Allgemeinen Kunstgeschichte gelehrt wird. Davon versprechen sich die Initiatoren eine weniger starke eurozentristische Fokussierung und eine größere Vergleichbarkeit im Sinne einer Weltkunstgeschichte. "Die Objekte erzählen Geschichte, nicht nur große Geschichte sondern auch von bestimmten Anlässen, wie beispielsweise eine Geburt", erklärt Dr. Shalem.

    Ein bestimmtes Grundwissen über den Islam muss vorhanden sein, wenn man sich mit der islamischen Kunst beschäftigten will. Gleichzeitig soll es eine Grundlagenveranstaltung zur islamischen Kunst und Architektur geben, die auch Fachneulingen den Zugang ermöglicht. Hinsichtlich der beruflichen Einsetzbarkeit des Wissens ist Dr. Shalem zuversichtlich. "Ich lege großen Wert auf den Praxisbezug. Deshalb werden die Studierenden bei mir auch lernen Rezensionen und Beiträge zu schreiben sowie Ausstellungskataloge vorzubereiten."

    Related Links:

    Institut für Kunstgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München