Ein Sandstrand in Glyfada, im Norden Athens. Auch heute nutzen zahlreiche Athener das sonnige Wetter für eine Abkühlung am Meer. So auch Rentner Kimon Manolakoglou. Der 65-Jährige hat seinen Strandhocker aufgeklappt und liest hoch konzentriert Zeitung. Für die Europameisterschaft hat er nicht viel übrig. Er hat anderes im Kopf:
"Ich glaube nicht, dass die EM so wichtig ist! Auch wenn wir annehmen würden, die griechische Mannschaft könnte es weit schaffen: Die allgemeine Stimmung ist im Moment so schlecht und unsere Perspektiven so schlecht, dass wir uns einfach nicht freuen können!"
Zwar will er sich die Spiele anschauen, aber dass die griechische Nationalmannschaft es weit bringt, glaubt Kimon Manolakoglou nicht:
"Wir Griechen haben sowieso mehr Talent im Basketball als im Fußball. Außerdem ist unsere Nationalelf viel zu alt: Da spielt ja noch Karagounis mit! Was kann man denn von 35-jährigen Spielern noch erwarten?"
Dass das griechische Team mit jüngeren Spielern bessere Chancen hätte, glaubt auch Kalos Mpilas. Der 29-jährige Berufs-LKW-Fahrer stammt aus Albanien, lebt aber schon seit seiner Kindheit in Griechenland. Er kann nicht anders als mit dem griechischen Team mitzufiebern:
"Ich denke, die griechische Mannschaft schafft die Vorrunde und kommt ins Viertelfinale und dann schauen wir weiter! Ich glaube nicht, dass wir gute Chancen haben, viel weiter zu kommen, ich würde es mir aber sehr wünschen!"
Ausschlaggebend wird das erste Spiel sein, findet der sportliche junge Mann, der auf seiner Brust ein Olympiakos-Piräus-Tattoo trägt. Gewinnt Griechenland gegen Polen, würde das Selbstbewusstsein der Mannschaft pushen, sagt er. Und auch für das Volk wäre ein guter Auftritt der Nationalelf wichtiger denn je:
"Ganz Europa würde hinschauen. Es wäre eine Auszeichnung und vor allem im Moment brauchen wir das mehr denn je! Die Menschen hier wollen an etwas anderes denken, sie haben den Wahlkampf satt. Ich selber kann es gar nicht mehr hören! Ich kann es kaum erwarten, dass das Spiel gegen Polen endlich beginnt!"
Auf die EM freut sich auch Efrosini Tsibida. Die 53-jährige Frau mit den kurzen Haaren und dem cremefarbigen Capi wird sich die Spiele mit Freunden und Familie ansehen:
"Wir bleiben gemütlich zuhause, das bringt uns und unsere Freunde näher. Wir werden aber beides verfolgen, sowohl die EM als auch die politischen Talkrunden. Allein, dass die griechische Nationalmannschaft dabei ist, ist schon super! Dabei sein ist alles!"
Der 41 Jahre alte Andreas Lekkas dagegen träumt vom Titelgewinn – wie vor acht Jahren unter dem deutschen Trainer Otto Rehagel. Doch auch der Athener Stadtangestellte kann sich nicht ganz dem Fußballfieber hingeben:
"Ein guter Auftritt bei der Europameisterschaft ist zwar für alle Griechen wichtig. Wie aber unsere Zukunft aussehen wird, ob wir morgen noch einen Job haben, ob wir im Euroraum bleiben oder zurück zur Drachme kehren, das sind die eigentlichen Fragen im Moment. Ich glaube diese Wahlen sind die wichtigsten Wahlen der letzten Jahrzehnte. Deshalb wird uns all das auch während der EM weiterhin beschäftigen."
Auftakt zur Fußball-Europameisterschaft - Gastgeber Polen eröffnet Turnier gegen Griechenland
Portal UEFA EM 2012
"Ich glaube nicht, dass die EM so wichtig ist! Auch wenn wir annehmen würden, die griechische Mannschaft könnte es weit schaffen: Die allgemeine Stimmung ist im Moment so schlecht und unsere Perspektiven so schlecht, dass wir uns einfach nicht freuen können!"
Zwar will er sich die Spiele anschauen, aber dass die griechische Nationalmannschaft es weit bringt, glaubt Kimon Manolakoglou nicht:
"Wir Griechen haben sowieso mehr Talent im Basketball als im Fußball. Außerdem ist unsere Nationalelf viel zu alt: Da spielt ja noch Karagounis mit! Was kann man denn von 35-jährigen Spielern noch erwarten?"
Dass das griechische Team mit jüngeren Spielern bessere Chancen hätte, glaubt auch Kalos Mpilas. Der 29-jährige Berufs-LKW-Fahrer stammt aus Albanien, lebt aber schon seit seiner Kindheit in Griechenland. Er kann nicht anders als mit dem griechischen Team mitzufiebern:
"Ich denke, die griechische Mannschaft schafft die Vorrunde und kommt ins Viertelfinale und dann schauen wir weiter! Ich glaube nicht, dass wir gute Chancen haben, viel weiter zu kommen, ich würde es mir aber sehr wünschen!"
Ausschlaggebend wird das erste Spiel sein, findet der sportliche junge Mann, der auf seiner Brust ein Olympiakos-Piräus-Tattoo trägt. Gewinnt Griechenland gegen Polen, würde das Selbstbewusstsein der Mannschaft pushen, sagt er. Und auch für das Volk wäre ein guter Auftritt der Nationalelf wichtiger denn je:
"Ganz Europa würde hinschauen. Es wäre eine Auszeichnung und vor allem im Moment brauchen wir das mehr denn je! Die Menschen hier wollen an etwas anderes denken, sie haben den Wahlkampf satt. Ich selber kann es gar nicht mehr hören! Ich kann es kaum erwarten, dass das Spiel gegen Polen endlich beginnt!"
Auf die EM freut sich auch Efrosini Tsibida. Die 53-jährige Frau mit den kurzen Haaren und dem cremefarbigen Capi wird sich die Spiele mit Freunden und Familie ansehen:
"Wir bleiben gemütlich zuhause, das bringt uns und unsere Freunde näher. Wir werden aber beides verfolgen, sowohl die EM als auch die politischen Talkrunden. Allein, dass die griechische Nationalmannschaft dabei ist, ist schon super! Dabei sein ist alles!"
Der 41 Jahre alte Andreas Lekkas dagegen träumt vom Titelgewinn – wie vor acht Jahren unter dem deutschen Trainer Otto Rehagel. Doch auch der Athener Stadtangestellte kann sich nicht ganz dem Fußballfieber hingeben:
"Ein guter Auftritt bei der Europameisterschaft ist zwar für alle Griechen wichtig. Wie aber unsere Zukunft aussehen wird, ob wir morgen noch einen Job haben, ob wir im Euroraum bleiben oder zurück zur Drachme kehren, das sind die eigentlichen Fragen im Moment. Ich glaube diese Wahlen sind die wichtigsten Wahlen der letzten Jahrzehnte. Deshalb wird uns all das auch während der EM weiterhin beschäftigen."
Auftakt zur Fußball-Europameisterschaft - Gastgeber Polen eröffnet Turnier gegen Griechenland
Portal UEFA EM 2012