Mittwoch, 15. Mai 2024

Nahost-Krieg
Verhandlungen über Waffenruhe im Gazastreifen dauern an

Die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen dauern an. Vertreter des Vermittlers Ägypten und der Hamas bestätigten der Nachrichtenagentur AP, dass über einen Vorschlag gesprochen werde, der einen schrittweisen Abzug Israels aus dem Palästinensergebiet beinhalte. Unterdessen öffente Israel einen weiteren Grenzübergang zum Gazastreifen für Hilfslieferungen.

01.05.2024
    Vier Personen laufen eine Straße entlang. Alle Gebäude entlang der Straße sind zerstört.
    Zerstörungen im Gazastreifen (Archivbild).. (IMAGO I UPI Photo)
    Laut den Berichten über den Vermittlungsvorschlag sollen in einem ersten Schritt weibliche Geiseln aus der Gewalt der Hamas freikommen, und im Gegenzug soll eine bestimmte Zahl an Palästinensern aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. Anschließend solle sich die israelische Armee von der Küstenstraße im Gazastreifen in Richtung Osten zurückziehen, Hilfslieferungen ermöglichen und den Menschen die Rückkehr in den Norden des Palästinensergebiets erlauben, hieß es. Die Hamas solle dann eine Liste aller noch verbliebenen lebenden Geiseln vorlegen. Mittelfristige Ziele sind dann den Angaben zufolge eine dauerhafte Waffenruhe, der komplette israelische Abzug und die Freilassung der restlichen Geiseln.
    US-Außenminister Blinken forderte die Hamas auf, dem Vorschlag zuzustimmen. Er erklärte nach einem Gespräch mit dem israelischen Präsidenten Herzog in Tel Aviv, es dürfe keine Ausreden und Verzögerungen mehr geben.
    Ein israelischer Regierungsvertreter sagte der Nachrichtenagentur AFP, seine Regierung werde bis zum Abend auf eine Antwort der Hamas warten. Dann werde sie eine Entscheidung treffen, ob eine Delegation zu weiteren von den USA, Ägypten und Katar vermittelten Gesprächen nach Kairo entsandt werde.
    Es wird vermutet, das von den rund 250 Menschen, die Hamas bei ihrem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober verschleppte, noch etwa 100 in ihrer Gewalt sind. Außerdem sollen sich die Leichen von etwa 30 Verschleppten im Gazastreifen befinden.

    Grenzübergang im Norden des Gazastreifens geöffnet

    Israel hat den Grenzposten Erez zum nördlichen Gazastreifen wieder geöffnet. Der Übergang soll nun dauerhaft als Route für Hilfslieferungen genutzt werden, teilte die zuständige israelische Behörde Cogat mit.
    Zuletzt hatte Israel einige Lieferungen über temporäre Grenzübergänge erlaubt. Jedoch erreichten so nur wenige Hilfsgüter den nördlichen Gazastreifen. Der Grenzposten Erez war beim Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober stark beschädigt worden und seitdem geschlossen.
    Diese Nachricht wurde am 01.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.