Von Verena von Keitz
Wenn der Bandwurm Ligula intestinalis ein Rotauge oder einen anderen Fisch infiziert, legt er dessen Fortpflanzung vollkommen lahm. Dabei befällt der Parasit nicht etwa die Geschlechtsorgane, sondern produziert chemische Substanzen, die die Reifung der Geschlechtsorgane verhindern.
Wir wissen von einer ganzen Reihe von Fischarten, dass sich ihre Gonaden nicht entwickelten, wenn sie infiziert waren. Sie waren also vollkommen unfruchtbar. Der Parasit selbst sitzt zwar in der Bauchhöhle des Fisches - weil aber die Geschlechts-Drüsen betroffen sind, gehen wir davon aus, dass der Wurm ein Molekül herstellt, das entweder direkt oder indirekt die Geschlechtsdrüsen angreift.
Chris Arme, Zoologieprofessor an der Keele University, will die Substanz genauer untersuchen. Noch haben er und seine Mitarbeiter den Stoff noch nicht isoliert, doch sie können ihn schon klar abgrenzen von den Sexualhormonen, die klassischerweise als Verhütungsmittel eingesetzt werden.
Nun, der größte Unterschied ist, dass diese Substanz auf beide Geschlechter wirkt - auf Männchen und Weibchen. Deshalb ist es sicherlich kein Geschlechtshormon, sondern wahrscheinlich etwas Neues. Wir nehmen an, dass das Molekül des Wurms möglicherweise auf alle Arten von Wirbeltieren wirken könnte - Säugetiere eingeschlossen. Wir könnten hier also eine ganz neue Form der Verhütung entdeckt haben.
Denn der Bandwurm zeigt seine Wirkung auf die Fortpflanzung nicht nur bei Fischen, sondern auch bei Kröten. Weitere Experimente sollen zeigen, wie Säugetiere darauf reagieren. Doch Chris Arme will nicht etwa die vollständigen Bandwürmer als Verhütungsmittel einsetzen.
Es gibt natürlich jede Menge biologischer Gründe, warum das nicht geht. Was wir aber tun können, ist den Stoff zu isolieren und ihn dann an verschiedenen Klassen von Wirbeltieren testen.
Ob die Wirkung des Stoffes aufgehoben werden kann, wenn sie nicht mehr auf den Körper einwirkt, ist jedoch nicht klar - die Forscher konnten noch keinen Fisch vom Bandwurm befreien.
Der Bandwurm in der Bauchhöhle des Fisches ist eng verwoben mit Gewebefasern, die der Fisch als Immunantwort produziert. Wenn man versucht, den Bandwurm zu entfernen, verletzt man innere Organe und der Fisch stirbt.
Es bleibt die Frage, welchen Vorteil der Bandwurm von einem unfruchtbaren Zwischenwirt hat.
Biologen fragen nie warum, nur, wie; aber wenn Sie möchten, dass ich spekuliere: Damit der Bandwurm sich weiterentwickeln kann, muss er in einen Fisch-fressenden Vogel gelangen. Weil infizierte Fische sich nicht reproduzieren, sparen sie Energie und leben in der Regel länger als nicht-infizierte Fische. Das heißt auch, dass ihre Chancen, von einem Vogel gefressen zu werden, erhöht sind.
Wenn der Bandwurm Ligula intestinalis ein Rotauge oder einen anderen Fisch infiziert, legt er dessen Fortpflanzung vollkommen lahm. Dabei befällt der Parasit nicht etwa die Geschlechtsorgane, sondern produziert chemische Substanzen, die die Reifung der Geschlechtsorgane verhindern.
Wir wissen von einer ganzen Reihe von Fischarten, dass sich ihre Gonaden nicht entwickelten, wenn sie infiziert waren. Sie waren also vollkommen unfruchtbar. Der Parasit selbst sitzt zwar in der Bauchhöhle des Fisches - weil aber die Geschlechts-Drüsen betroffen sind, gehen wir davon aus, dass der Wurm ein Molekül herstellt, das entweder direkt oder indirekt die Geschlechtsdrüsen angreift.
Chris Arme, Zoologieprofessor an der Keele University, will die Substanz genauer untersuchen. Noch haben er und seine Mitarbeiter den Stoff noch nicht isoliert, doch sie können ihn schon klar abgrenzen von den Sexualhormonen, die klassischerweise als Verhütungsmittel eingesetzt werden.
Nun, der größte Unterschied ist, dass diese Substanz auf beide Geschlechter wirkt - auf Männchen und Weibchen. Deshalb ist es sicherlich kein Geschlechtshormon, sondern wahrscheinlich etwas Neues. Wir nehmen an, dass das Molekül des Wurms möglicherweise auf alle Arten von Wirbeltieren wirken könnte - Säugetiere eingeschlossen. Wir könnten hier also eine ganz neue Form der Verhütung entdeckt haben.
Denn der Bandwurm zeigt seine Wirkung auf die Fortpflanzung nicht nur bei Fischen, sondern auch bei Kröten. Weitere Experimente sollen zeigen, wie Säugetiere darauf reagieren. Doch Chris Arme will nicht etwa die vollständigen Bandwürmer als Verhütungsmittel einsetzen.
Es gibt natürlich jede Menge biologischer Gründe, warum das nicht geht. Was wir aber tun können, ist den Stoff zu isolieren und ihn dann an verschiedenen Klassen von Wirbeltieren testen.
Ob die Wirkung des Stoffes aufgehoben werden kann, wenn sie nicht mehr auf den Körper einwirkt, ist jedoch nicht klar - die Forscher konnten noch keinen Fisch vom Bandwurm befreien.
Der Bandwurm in der Bauchhöhle des Fisches ist eng verwoben mit Gewebefasern, die der Fisch als Immunantwort produziert. Wenn man versucht, den Bandwurm zu entfernen, verletzt man innere Organe und der Fisch stirbt.
Es bleibt die Frage, welchen Vorteil der Bandwurm von einem unfruchtbaren Zwischenwirt hat.
Biologen fragen nie warum, nur, wie; aber wenn Sie möchten, dass ich spekuliere: Damit der Bandwurm sich weiterentwickeln kann, muss er in einen Fisch-fressenden Vogel gelangen. Weil infizierte Fische sich nicht reproduzieren, sparen sie Energie und leben in der Regel länger als nicht-infizierte Fische. Das heißt auch, dass ihre Chancen, von einem Vogel gefressen zu werden, erhöht sind.